Diesmal rufen keine Briten, Ägypter oder Schweizer die unbeugsamen Gallier zur Hilfe, nein es sind die Portugiesen, Verzeihung, die Lusitanier. Asterix und Obelix müssen einen unschuldig im Kerker sitzenden Garum-Produzenten vor den Löwen retten, was ihnen selbstverständlich nach einigen Umwegen
gelingt. Obelix fremdelt wie üblich mit den lokalen Lebensmitteln, es gibt ein paar Prügeleien mit den…mehrDiesmal rufen keine Briten, Ägypter oder Schweizer die unbeugsamen Gallier zur Hilfe, nein es sind die Portugiesen, Verzeihung, die Lusitanier. Asterix und Obelix müssen einen unschuldig im Kerker sitzenden Garum-Produzenten vor den Löwen retten, was ihnen selbstverständlich nach einigen Umwegen gelingt. Obelix fremdelt wie üblich mit den lokalen Lebensmitteln, es gibt ein paar Prügeleien mit den Römern und die Begegnung mit dem einschlägigen Piratenschiff lässt auch nicht lange auf sich warten, man reist schließlich übers Meer. Überraschend ist dagegen, dass der dunkelhäutige Pirat im Ausguck plötzlich ein „R“ spricht, nach über 50 Jahren quasi eine Wunderheilung, allein bewirkt durch die woke Empörungsindustrie. „O tempore, o mores“ kommentiert der Kapitän ironisch.
„Asterix bei den Lusitaniern“ bedient sich der altbewährten Strategie, einen malerischen Landstrich mit charakteristischen Traditionen freundlich klischeehaft auf den Arm zu nehmen, immer gewürzt mit einem bisschen aktuellen Zeitgeist. Diesmal ist es die Globalisierung, die im Römischen Reich eine Blüte erreichte und in deren Mahlwerk der Garum-Produzent Schaõprozes gerät. Der international agierende Großproduzent Fetterbonus will ihn mit allen Mitteln aus dem lukrativen Geschäft mit Caesars Palastküche drängen. Nicht alle Namensgebungen sind so originell und gelungen, wie von diesen beiden, aber der Übersetzer hat sich erkennbar Mühe gegeben, den Witz in die Deutsche Sprache zu übertragen. Bei der „weißen Iris“ waren einfach zu viele französische Wortspiele verarbeitet, die sich quasi nicht übersetzen ließen, da hat der Autor Fabcaro diesmal etwas mehr Rücksicht genommen. Trotzdem zündet nicht jeder Gag, denn es ist vieles vorhersehbar und nicht wenige Jokes sind einfach aus den klassischen Goscinny-Alben kopiert. Wiedersehen macht zwar Freude, originelle neue Ideen aber noch mehr. Dabei können die beiden, Fabcaro und Conrad, wenn sie wollen: Es gibt wirklich lustige Szenen, wie die Anmeldeprozedur am Fabrikeingang, das im Wohnkarren durch Lusitanien reisende Rentnerehepaar oder das hippe Business-Latein, das man in der Werbeabteilung von Garum Lupus ® spricht. Davon bitte mehr, dann gibt es von mir auch wieder 5 Sterne. Fazit: Nette Unterhaltung, aber auf eine Goscinny-Reinkarnation wartet die Gemeinde derzeit noch vergebens.