Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist endlich zu Ende. Die deutschstämmige Bevölkerung muss nun mit ihrer Arbeitskraft die Reparationen für die entstandenen Kriegsschäden bezahlen. Auf Stalins Befehl hin werden alle arbeitsfähigen Männer und Frauen von 17 bis 45 Jahren in Arbeitslager deportiert.
So auch der siebzehnjährige Leopold Auberg, für den dieser Tapentenwechsel zunächst ein Abenteuer…mehrRumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist endlich zu Ende. Die deutschstämmige Bevölkerung muss nun mit ihrer Arbeitskraft die Reparationen für die entstandenen Kriegsschäden bezahlen. Auf Stalins Befehl hin werden alle arbeitsfähigen Männer und Frauen von 17 bis 45 Jahren in Arbeitslager deportiert. So auch der siebzehnjährige Leopold Auberg, für den dieser Tapentenwechsel zunächst ein Abenteuer ist, eine Abwechslung im ständig gleichbleibenden Alltag. Im Lager erlebt er fünf Jahre harte Arbeit, Entbehrung und Hunger.
Für Herta Müllers Atemschaukel gab es 2009 den Nobelpreis für Literatur.
Die Geräuschkulisse sammelte der Regisseur Kai Grehn auf dem Gelände der Kokschim-Fabrik im ukrainischen Nowo Gorlowka, in welcher Oskar Pastior(rumäniendeutscher Lyriker und Übersetzer und wahrscheinlich Vorbild für die Figur des Leopold Auberg) als Zwangsarbeiter gearbeitet hat
Die Uraufführung des Hörspiels war auf 2010 NDR Kultur.
Hier nun weder ein klassisches Radiohörspiel noch eine Lesung sondern eine Mischung aus vertonter Lesung und gespielten Hörspieleszenen. Ein Balanceakt, denn einerseits möchte man dieses sprachliche Kunstwerk zu Geltung bringen, andererseits ein Hörspiel produzieren. Man entschied sich dazu einerseits zwei Erzähler, den jungen und alten Leopold Auberg, Passagen erzählerisch lesen zu lassen, und diese dann immer wieder mit gespielten Szenen zu unterbrechen.
Den Nobelpreis erhielt das Buch wohl hauptsächlich wegen seiner expressiven Sprache. Viele wunderbar deskriptive Wortneuschöpfungen sind das Markenzeichen der Autorin. Darunter leidet aber die Handlung. So schön die Sprache aus sein mag, die Handlung bleibt weit dahinter zurück. Natürlich kann man nicht erwarten, dass 5 Jahre Arbeitslager unterhaltsam sind, natürlich kann man nicht erwarten, dass in einem Arbeitslager viel passiert, vielleicht will die Autorin die Leser und Hörer durch diese Handlungsarmut auch die Perspektivlosigkeit des Arbeitslagers spüren lassen. Dennoch ist es irgendwann einfach nur noch ermüdend der Handlung zu folgen, und das Schicksal der Häftlinge berührt kaum, da sie einem fremd und fern bleiben.
Fazit: Handwerklich solides NDR Radiohörspiel aus dem Jahr 2010.