Fesselnd und bedrückend
„Baumgartner kann nicht vergessen“ ist bereits der 3. Fall für den kauzigen Grazer Ermittler Franz Baumgartner. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Die Bestürzung nach dem
grausamen Tod von fünf Flüchtlingen, die in einem Lieferwagen im Teich einer Schottergrube entdeckt…mehrFesselnd und bedrückend
„Baumgartner kann nicht vergessen“ ist bereits der 3. Fall für den kauzigen Grazer Ermittler Franz Baumgartner. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Die Bestürzung nach dem grausamen Tod von fünf Flüchtlingen, die in einem Lieferwagen im Teich einer Schottergrube entdeckt werden, ist groß. Denn die Opfer sind nicht gleichzeitig gestorben. Auch die Todesursache ist unterschiedlich.
Caroline Meier ermittelt, diesmal ohne Chefinspektor Baumgartner, der noch suspendiert ist. Neu dabei ist der junge Kevin Hiebler. Baumgartner ist währenddessen auf der Suche nach einem Freund aus Kindertagen. Paul hatte schon immer eine dunkle Seite und Baumgartner befürchtet das Schlimmste.
Reinhard Kleindls neues Werk ist ein brandaktueller, hochbrisanter Kriminalroman, der die Flüchtlingskrise thematisiert. Eine fiktive Geschichte, die längst von der Realität eingeholt wurde.
Es geht um Schlepper und deren perfides Business, aber auch um verblendete Gutmenschen, politische Machtkämpfe und menschliche Abgründe. Wer ist gut, wer ist böse? Der Autor lässt die Grenzen verschwimmen. Es geht um Vielschichtigkeit. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.
Für diejenigen Leser, die die Vorgänger nicht kennen, gibt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Auch das Personal wird vorgestellt. Gut gefallen hat mir, dass ein paar offene Punkte des Vorgängerromans hier wieder aufgegriffen und zum Abschluss gebracht werden.
Der Leser merkt sofort, dass dem Autor das Schicksal seiner Figuren sehr wichtig ist. Auch wenn Baumgartner, ein unangepasster Individualist, einen neuen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht hat. Und so sind mir Baumgartner, Caroline und Kevin gleich ans Herz gewachsen. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schultern schauen möchte.
Fazit: Reinhard Kleindl zieht einen mit in den Abgrund. Faszinierend düster!