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Dem biblischen Seeungeheuer Leviathan, das in Hobbes gleichnamigem Hauptwerk für die Allmacht des absolutistischen Staates steht, stellt der Autor in dieser Schrift, die aufgrund eines königlichen Druckverbots erst posthum erscheinen konnte, das Landungeheuer Behemoth aus der jüdischen Mythologie gegenüber. The Long Parliament bestand im Gegensatz zum Short Parliament, das nur 22 Tage, beginnend am 13. April 1640, tagte, offiziell von 1640 bis 1660. Dies ist die Periode, die Hobbes in seinem Behemoth behandelt. Während der Leviathan systematisch erarbeitet, welche Bedingungen für einen…mehr

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Produktbeschreibung
Dem biblischen Seeungeheuer Leviathan, das in Hobbes gleichnamigem Hauptwerk für die Allmacht des absolutistischen Staates steht, stellt der Autor in dieser Schrift, die aufgrund eines königlichen Druckverbots erst posthum erscheinen konnte, das Landungeheuer Behemoth aus der jüdischen Mythologie gegenüber. The Long Parliament bestand im Gegensatz zum Short Parliament, das nur 22 Tage, beginnend am 13. April 1640, tagte, offiziell von 1640 bis 1660. Dies ist die Periode, die Hobbes in seinem Behemoth behandelt. Während der Leviathan systematisch erarbeitet, welche Bedingungen für einen funktionierenden Staat erfüllt sein müssen, diskutiert der Behemoth die Gründe für den durch Aufruhr und Bürgerkrieg herbeigeführten Verfall des englischen Staates. Behemoth or the Long Parliament steht als Chiffre für Anarchie und Auflösung staatlicher Gewalt. Titel und Inhalt der Schrift scheinen das bewusst gewählte Gegenbild zum konstruktiven Staatsentwurf des Leviathan zu bilden, und in der Tat sind beide Werke in engem Zusammenhang zu lesen. Der Behemoth ist in Dialogform verfasst. Hobbes geht es darum, die Gründe zu verstehen, die zur Auflösung des englischen Gemeinwesens geführt haben, aber er verfolgt auch Fragen nach einer erfolgreichen politischen Erziehung, die seiner Ansicht nach vom Souverän geleistet werden muss. In seinem einleitenden Essay beleuchtet der Herausgeber neben der verwickelten Editionsgeschichte ausführlich den Gedankengang und den historischen und philosophischen Hintergrund dieses wichtigen Hobbes'schen Werks.

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Autorenporträt
Thomas Hobbes (1588-1679) floh 1640 nach Frankreich, nachdem er sich im Streit zwischen Krone und Parlament für die Rechte des Königs eingesetzt hatte. Sein Materialismus und seine harsche Kritik an der katholischen Kirche ließen ihn auch dort Verfolgung befürchten, so dass er 1651 nach England zurückkehrte und sich mit dem Cromwell-Regime arrangierte. Hobbes' Staatsphilosophie, seine Erkenntnislehre und Psychologie sind von kaum zu überschätzendem Einfluss auf das Denken der nachfolgenden Zeit bis heute.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Otfried Höffe begrüßt, dass Thomas Hobbes' "Behemoth" dank dem Ideenhistoriker Peter Schröder nun wieder in einer verdienstvollen Studienausgabe erhältlich ist. Zwar vermisst der Kritiker hier ein Sachregister, lobt aber neben der ausführlichen Bibliografie das Namens- und Ortsregister. Zufrieden ist der Rezensent insbesondere mit Schröders lehrreicher Einleitung, die nicht nur die Editionsgeschichte und die literarische Form des "Behemoth" erläutert, sondern auch Hobbes primäre Intention, "dem Gefährdungspotential religiöser und politischer Ideologien" entgegenzutreten, beleuchtet. Auch wenn der Kritiker nicht immer mit Schröders Einwänden gegen die von Julius Lips vor neunzig Jahren vorgelegte Übersetzung einverstanden ist, kann er diese Ausgabe nur unbedingt empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Gelehrte Einleitung [...] gute Studienausgabe.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, Otfried Höffe, 12.01.2016