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Da geht einer drei Monate zu Fuß von Berlin über Polen und Weißrussland in die russische Metropole. Oft ganz allein mit sich, mit Durst und Dreck, und weiß doch eine Menge zu erzählen. Der Journalist Wolfgang Büscher hat gute und schlechte, langweilige und bemerkenswerte Menschen getroffen, über die er flott und lebendig schreibt. Jüngere europäische Geschichte verpackt er geschickt in seinen Erzählungen. Und manche Schilderung des Alltags klingt, als hätte es in den russischen Weiten einen Zeiten- und Systemwechsel nie gegeben.
Farbige Berichte
Büscher war in Kaschemmen und Hotels, auf Straßen und in einsamen Wäldern. Farbig wird sein Reisebericht, wenn er Schicksale schildert. Wie das der Gräfin Mankowska, die als Polin während des Zweiten Weltkrieges zwischen die Fronten gerät, erst in die Obhut, dann aber in die Fänge der Deutschen, schließlich auch der Russen. Eine Frau, die kämpft, um die Familie, um ihr Land und für die Liebe. Der Autor ist ein guter Beobachter, der freundlich, nie ironisch schildert, wie Frauen ihre in Polen zentnerweise gekaufte Ware mit kräftigem Obolus an den Zoll in die Heimat schleppen, oder aber den Kahlschlag am eigenen Kopf durch eine Perückenmacherin in Minsk.
Der Weg der Deutschen
In der weißrussischen Stadt Nowogrudok wird Büscher zum ersten Mal nicht gefragt, woher er komme, sondern danach, wohin er gehe. Er sagt: Minsk, Borissow, Orscha, Smolensk, Mojaisk und irgendwann Moskau. Die Antwort des Einheimischen mit Nike-Kappe und US-Army-Hemd: "Den Weg nehmen die Deutschen immer."
(Mathias Voigt, literaturtest.de)








