Eine Frau verschwindet spurlos mit einem riesigen Batzen Geld, generiert durch zwielichtige Geschäfte. Eine andere kommt nach vielen Jahren Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt. Eine dritte wird am Ufer des Loch Lomond erschlagen in diesem versenkt. Und dann ist da noch DI Alex Morrow, die es auf
ihrer Suche nach dem verschwundenen Geld nach Helensburgh verschlägt.
Helensburgh, idyllische…mehrEine Frau verschwindet spurlos mit einem riesigen Batzen Geld, generiert durch zwielichtige Geschäfte. Eine andere kommt nach vielen Jahren Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt. Eine dritte wird am Ufer des Loch Lomond erschlagen in diesem versenkt. Und dann ist da noch DI Alex Morrow, die es auf ihrer Suche nach dem verschwundenen Geld nach Helensburgh verschlägt.
Helensburgh, idyllische Kleinstadt der Reichen und Schönen im Glasgower Speckgürtel, gespalten in zweierlei Hinsicht. Zum einen steht das Unabhängigkeitsreferendum ins Haus, was für eine angespannte Atmosphäre unter der Bevölkerung sorgt, zum anderen gibt es hier neben den properen Wohngegenden mit Bio-Restaurants und Charity-Shops auch die schäbigen Sozialwohnungen, in denen die weniger vom Glück Begünstigten leben. Solche wie Ian Fraser, die sich auf krumme Geschäfte einlassen, in Auftrag gegeben von dem Boss mit weißem Kragen und schicker Villa.
Dreh- und Angelpunkt in „Blut Salz Wasser“ (fünfter Band der Reihe mit DI Morrow) sind die verschwundenen sieben Millionen Drogengeld, die Roxanna Fuentecilla durch Immobilienkäufe waschen sollte. Zu dumm, dass dieser Markt bis zum Ergebnis des Referendums brachliegt. Aber um Roxanne geht es nur Alex Morrow. Alle anderen, inklusive der schottischen Polizeispitze und der Londoner Met, sind nur an der Wiederbeschaffung des Geldes interessiert, um damit ihren notorisch klammen Etat zu erhöhen.
Alles ist mit allem verbunden in Denise Minas komplexen Roman, der weit mehr als ein Krimi ist. „Blut Salz Wasser“ ist eine Bestandsaufnahme der schottischen Gesellschaft. Verschiedene Handlungsstränge, virtuos geplottet und gekonnt verknüpft. Mina erzählt nicht reißerisch sondern bildet Realität ab und vermittelt dem Leser so über Individuelles die Zusammenhänge des großen Ganzen. Das alles mit einer Prise humorvoller Ironie und jeder Menge Empathie für die Menschen.
Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, man fühlt mit den kleinen Ganoven und hofft für sie auf einen guten Ausgang. Gleichzeitig weiß man, dass im richtigen Leben nicht immer alles gut ausgeht und es die Hintermänner sind, die in der Regel ungeschoren davonkommen.
„Queen of Tartan Noir“, diesen Titel hat sich Denise Mina redlich verdient – und „Blut Salz Wasser“ ist ohne Frage eines der diesjährigen Highlights des Genres. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Punkt.