Abgründig. Böse. Ergreifend. Und dennoch oft witzig.
Eine Mischung, wie sie wohl nur ein Österreicher fertigbringt...
Dieses Buch ist anders. Schon der Schreibstil. Kurz. Prägnant. Ohne Kapitel. Aber mit Absätzen. Man kann nicht anders. Man muss weiterlesen. Immer weiter. Bis zum Ende.
Das
Szenario ist einem nicht neu - fremde Ermittlerin taucht in kleinem Dorf auf. Unklar ist, ob der Tod des…mehrAbgründig. Böse. Ergreifend. Und dennoch oft witzig.
Eine Mischung, wie sie wohl nur ein Österreicher fertigbringt...
Dieses Buch ist anders. Schon der Schreibstil. Kurz. Prägnant. Ohne Kapitel. Aber mit Absätzen. Man kann nicht anders. Man muss weiterlesen. Immer weiter. Bis zum Ende.
Das Szenario ist einem nicht neu - fremde Ermittlerin taucht in kleinem Dorf auf. Unklar ist, ob der Tod des alten Brandtners, der eines morgens bäuchlings im Fischbecken treibt, ein Mord oder ein Selbstmord war.
Im Dorf halten alle zusammen und der einzige Polizist ist eigentlich kein "richtiger" Polizist, mehr ein Obmann, vom reichen Steger - dem Unternehmer, der im Dorf das Sagen hat- eingesetzt. Und auch noch dessen Schwiegersohn.
Alle wollen, dass es Selbstmord war - der Lehrer, der Doktor...der Steger erst recht. Die Fremde soll gehen. Man regelt das unter sich.
Doch der Mayer spürt was. Und so graben die Fremde aus der Stadt und der junge Dorfpolizist weiter, bis sie Ungeheuerliches zu Tage bringen...
Der Stil des Buchs ist gewöhnungsbedürftig.
Ich fand ihn großartig, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es Leser gibt, die nicht damit zurechtkommen.
Ich schätze auch den unterschwelligen Witz, der in fast allen Szenarien steckt. Lakonisch, schwarzhumorig.
Ein bisschen "Mord mit Aussicht", wenn "der Mayer" die Brotbüchse von "der Stefanie" öffnet. Essen muss man schließlich.
Ein bisschen "Westernflair", wenn die Steger-Söhne mit Kampfhunden auf dem Pick-Up und dem baumelnden Gewehr darin vorfahren.
Und dann - erste Gräuel werden enthüllt, vorsichtig, eines nach dem anderen...
Stückchen für Stückchen erfährt, nein zuerst erahnt man, was passiert sein muss, damals.
Dann Gewissheit, man hat richtig verstanden...
Der Leser schaudert, das Grauen wird greifbarer, und letztendlich steht man fassungslos vor einem Geschehen,was man kaum beschreiben kann.
Auch das ist dem Autor fantastisch gelungen, selbst das Schreckliche wird hingetupft, nichts wird ausgelassen, aber auch nicht voyeurhaft ausgemalt, der Leser steht da und möchte weinen, möchte umarmen, möchte...
Ein Wahnsinnsbuch ist dem Rainer Weidlinger hier gelungen.
Vergleiche sind nicht möglich - this is unique.
Mich hat's von der ersten bis zur letzten Zeile gepackt.
Mindestens 5* - und eine Leseempfehlung für jeden, der auch mal abseits seiner sonstigen Lesegewohnheiten experimentieren möchte.