»Wenn man noch ein Kind ist und in einer kleinen Siedlung lebt, was versteht man schon da von einer Welt, die längst in Flammen steht?«
Brenntage führt uns in eine düstere, lichtdurchflutete Zwischenwelt. Unser Zeitempfinden verliert sich immer mehr, je weiter der Text voranschreitet, es steckt
im Wald, in den Tiefen des stillgelegten Bergwerks, im Feuer, in den Figuren fest. Brenntage…mehr»Wenn man noch ein Kind ist und in einer kleinen Siedlung lebt, was versteht man schon da von einer Welt, die längst in Flammen steht?«
Brenntage führt uns in eine düstere, lichtdurchflutete Zwischenwelt. Unser Zeitempfinden verliert sich immer mehr, je weiter der Text voranschreitet, es steckt im Wald, in den Tiefen des stillgelegten Bergwerks, im Feuer, in den Figuren fest. Brenntage changiert dabei zwischen Kindheit und Erwachsensein, zwischen Realismus und Phantasie, zwischen Prosa und Lyrik.
Ich-Erzähler ist ein Junge, der mal naiv klein, dann wieder sehr erwachsen wirkt. Er lebt in einer abgeschiedenen Gemeinschaft umgeben von Wäldern und Bergen. Seine Mutter ist Tod, sein Onkel schwer greifbar. Der Onkel schenkt ihm eine lose Welt aus Erfahrungen und Ratschlägen. Klar ist er einzig in seiner Verachtung für alle Menschen, die die enge Gemeinschaft verlassen, denn »dort, wo die Siedlung aufhört, leben die Bösen... Sie leben dort in ihrem Gesinnungsmüll«. Die Brenntage sollen diesen Müll vernichten, alles verbrennen, was sie mit der Außenwelt verbindet.
Wer einen stringenten Plot sucht, wird kurz denken, ich hab ihn und dann den Faden wieder verlieren, einer nächsten Fährte folgen und wieder fallen. Wer es liebt, sich in Sprache, in Phantasie, in das Ungefähre fallen zu lassen, ihren Rhythmus und leise Kanten schätzt, der und dem empfehle ich, es aufzunehmen mit Stavarič.