Obwohl man meinen sollte, dass Hannah die Protagonisten wäre, hat das Buch weniger ihre, als die Geschichte ihres Onkels erzählt. Sie war mir die ganze Zeit über weder arg sympathisch, noch unsympathisch, doch je weiter ich gelesen habe, und je mehr ans Licht gekommen ist, desto weniger konnte ich
sie leiden. Marc war ein besserer Protagonist, wenngleich auch er einige Schwächen hatte (jetzt mal…mehrObwohl man meinen sollte, dass Hannah die Protagonisten wäre, hat das Buch weniger ihre, als die Geschichte ihres Onkels erzählt. Sie war mir die ganze Zeit über weder arg sympathisch, noch unsympathisch, doch je weiter ich gelesen habe, und je mehr ans Licht gekommen ist, desto weniger konnte ich sie leiden. Marc war ein besserer Protagonist, wenngleich auch er einige Schwächen hatte (jetzt mal ganz abgesehen von der bescheuerten Angewohnheit an Tatorten einfach alles, einschließlich der Mordwaffe anfassen zu müssen!). Insgesamt waren die Charaktere aber alle sehr originell und authentisch ausgearbeitet.
Am außergewöhnlichsten waren vermutlich die verschiedenen Zeitstränge, die der Autor gewählt hat. Die Gegenwart spielt im Jahr 2040, wo Marc von einer Journalistin aufgesucht wird, die sich für die ganze Geschichte hinter den Ereignissen in 2021 interessiert. Meiner Meinung nach waren viele Ideen für neue Erfindungen in der Zukunft durchaus möglich, aber viel zu utopisch für eine Zeit, die in weniger als 20 Jahren Gegenwart wird. Es war einfach absolut unrealistisch, dass 2040 einiges existierte – und zwar schon so lange, dass man vergessen hat, wie es ohne ist. Der Großteil des Buchs besteht aus den Flashbacks in die Vergangenheit, zu Hannahs Entführung und dem Trubel, den das aufwirft. Die Perspektive wechselt zwischen vielen Charakteren hin und her, sowohl die von Protagonisten, als auch nur von kleinen Nebencharakteren, was eine Vielfalt an Eindrücken ermöglicht, aber auch teilweise verwirrt.
Nach einem weniger beeindruckenden Einstieg in das Buch, fing ich an zu zweifeln, ob es meine hohen Erwartungen erfüllen würde, doch nachdem ich so richtig in dem Roman reingefunden habe, waren all die Zweifel wie weggefegt. Es ist Wahnsinn wie viele Gedanken sich der Autor gemacht hat und wie viele Intrigen und Geheimnisse er so gekonnt und fließend er in die Geschichte miteinarbeiten konnte. Bis zum letzten Moment ist die Spannung gestiegen. Doch die Auflösung hat es mir etwas ruiniert. Was sicher eine gut durchdachte Entscheidung des Autors ist, war für mich einfach unpassend und hat der Geschichte etwas riesiges genommen. Das war wirklich schade. (4.5 Sterne!)