Parallelen
Nach fünf Jahren treffen einander Jonathan, Lotta, Hanna, Kiano und Tristan in einem abgelegenen Spitzenrestaurant in der Eifel wieder. Nur Maria fehlt, sie ist während der letzten gemeinsamen Veranstaltung spurlos verschwunden. Das geplante Krimi-Dinner führt schon kurze Zeit später
in ein Desaster, denn mehrere Teilnehmer erkennen frappierende Parallelen zu dem Abend am…mehrParallelen
Nach fünf Jahren treffen einander Jonathan, Lotta, Hanna, Kiano und Tristan in einem abgelegenen Spitzenrestaurant in der Eifel wieder. Nur Maria fehlt, sie ist während der letzten gemeinsamen Veranstaltung spurlos verschwunden. Das geplante Krimi-Dinner führt schon kurze Zeit später in ein Desaster, denn mehrere Teilnehmer erkennen frappierende Parallelen zu dem Abend am Musikfestival, seit dem Maria nicht mehr unter ihnen weilt. Ist sie tatsächlich freiwillig abgereist oder ist sie ermordet worden? Sitzt gar der Mörder mitten Im Saal? Schnell ist klar, dass jeder hier ein Motiv gehabt hätte.
Ein spannendes Szenario bietet sich dem Leser, da nicht nur die fünf Freunde im aktuellen Geschehen eine tragische Vergangenheit verbindet, sondern auch sechs fiktive Rollen im Spiel auftauchen, die für einen unterhaltsamen Krimi-Abend sorgen sollen. Die Ähnlichkeiten zwischen Realität und Spiel rufen Misstrauen und Unruhe hervor, die Stimmung im Luxusrestaurant verdüstert sich zunehmend. Emily Rudolf versteht es, ausgesuchte Personen aufeinandertreffen zu lassen, die Geheimnisse hüten und womöglich durch Alkohol und Drogen nur getrübte Erinnerungen haben an das, was fünf Jahre zuvor geschehen sein mag. Kann man überhaupt einem von ihnen trauen? Ist Maria tatsächlich tot? Schließlich hat man nie eine Leiche gefunden.
Die abwechselnde Schilderung des Krimidinners mit neuen Charakteren aus dem Rollenspiel und des verregneten Zeltfestes damals lässt über manche Langatmigkeit im Mittelteil hinwegsehen. Überraschende Details, die immer wieder auftauchen und durch die unterschiedlichen Blickwinkel der einzelnen Freunde dargestellt werden, spornen an, stets noch ein Kapitel weiterzulesen, die Sogwirkung kann man nicht leugnen. Der flotte Schreibstil tut ein Übriges, den Leser an die Seiten zu fesseln. Überzeugt schon die laufende Handlung an sich, so bietet das Ende dann noch einmal eine Steigerung, diese verblüffende, kaltschnäuzige Wendung habe ich nicht erwartet. Perfekt auf den Punkt gebracht!
Ein interessanter Thriller mit durch Drogen vernebelten Erinnerungen und vielfältigen Motiven, denen man nachspüren kann, auch die Atmosphäre in allen Ebenen ist bestens getroffen. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und empfehle dieses mehrgängige Menü gerne weiter.