Ich habe "Das goldene Ufer" von I. Lorentz mit dem Gefühl gelesen, eine klassische Auswanderersaga in Händen zu halten, und genau das bekam ich, im besten wie im wörtlichen Sinn. Die Geschichte von Walther und Gisela, zwei Waisen nach den Napoleonischen Kriegen, entfaltet sich von deutschen
Gutshöfen bis zu den ersten Träumen von Amerika.
Was mir gefiel: Lorentz schildert den Alltag des frühen…mehrIch habe "Das goldene Ufer" von I. Lorentz mit dem Gefühl gelesen, eine klassische Auswanderersaga in Händen zu halten, und genau das bekam ich, im besten wie im wörtlichen Sinn. Die Geschichte von Walther und Gisela, zwei Waisen nach den Napoleonischen Kriegen, entfaltet sich von deutschen Gutshöfen bis zu den ersten Träumen von Amerika.
Was mir gefiel: Lorentz schildert den Alltag des frühen 19. Jahrhunderts detailreich – von harten Bauernarbeiten bis zu den starren Standesgrenzen und bindet die große Politik nur so weit ein, dass sie den Figuren den Boden unter den Füßen bewegt. Die Beziehung zwischen Gisela und Walther wirkt zart und glaubwürdig, ohne zu sehr in Kitsch zu versinken.
Natürlich gibt es auch den typischen Schurken: Diebold, der neidische Grafensohn, sorgt für Intrigen und sorgt dafür, dass die Handlung nie spannungsarm wird. Leider etwas scherenschnittartig. Wer literarische Experimente erwartet, wird hier nicht fündig; "Das goldene Ufer" setzt auf klare Linien, Herz und Abenteuer. Und das ist okay.
Für mich ist es ein warmherziger, handwerklich solider Auftakt zu einer mehrbändigen Familiensaga. Ideal für alle, die sich gern mit gut erzählter Geschichte in ferne Zeiten und große Aufbrüche hineinträumen.