Das Haus beschreibt die ersten 8 Lebensjahre eines kleinen Buben, der sich in der ihn umgebenden Welt nicht zurecht findet. Zunächst verweigert er sich ihr selbst. Er lebt die ersten 3 Jahre bei seiner Urgroßmutter, die ihn liebt und umsorgt, was eigentlich die Voraussetzung einer gewissen
Sicherheit mit sich bringen sollte. Doch schon während dieser Zeit ist er nur Beobachter, nie Agierender. Die…mehrDas Haus beschreibt die ersten 8 Lebensjahre eines kleinen Buben, der sich in der ihn umgebenden Welt nicht zurecht findet. Zunächst verweigert er sich ihr selbst. Er lebt die ersten 3 Jahre bei seiner Urgroßmutter, die ihn liebt und umsorgt, was eigentlich die Voraussetzung einer gewissen Sicherheit mit sich bringen sollte. Doch schon während dieser Zeit ist er nur Beobachter, nie Agierender. Die Kindern immanente Neugier äußert sich im Schauen, Beobachten, nie in Fragen, denn das Kind spricht nicht, obwohl er keineswegs geistig behindert ist.
Dies Verhalten kann eigentlich nicht in der Angst vor anderen liegen, die der Junge schon früh entwickelt. Im Kindergarten, den er einen einzigen Tag besucht, weigert er sich mit den anderen Kindern zu spielen; die Eltern sind gezwungen, ihn die nächsten 3 Jahre daheim zu lassen. Er lebt in seinem Zimmer in dem neuen, höchst modernen Haus, flieht vor dem gemeinsamen Frühstück mit der Familie und fürchtet sich vor dem gemeinsamen Abendessen, das dominiert wird von einem erfolgreichen Vater und einer ebenso erfolgreichen Mutter, die ihren so ganz anders geratenen Sohn nicht verstehen, die aber auch - das darf nicht unerwähnt bleiben - mit ihren beiden älteren Kindern wenig anzufangen wissen, vor allem mit der ungezogenen und unbeherrschten Tochter nicht fertig werden. Die 5 Familienmitglieder leben nebeneinander her.
Die Schulzeit ist dem Ich-Erzähler ein Martyrium. Vom ersten Tag an steht er abseits, wird gehänselt und gequält. Morgens, nach dem Aufwachen, beginnt der Albtraum, die panische Angst vor den in der Gemeinschaft der Mitschüler zu verbringenden Stunden in der Schule, wo es keine Fluchtmöglichkeiten gibt, denn immer gibt es irgendeine Aufsichtsperson, die den Nöten des Kindes verständnislos gegenüber steht und verhindert, dass der Junge das Gelände verlässt.
So stellt man sich Agoraphobie vor.