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Das Leben gilt, in Adornos Worten, seit der Antike als der eigentliche Bereich der Philosophie, die nach dem richtigen und guten Leben fragt. Seit etwas mehr als einem Jahrhundert ist das Leben aber auch zu einem Gegenstand der Sozialwissenschaften geworden. Der renommierte französische Mediziner, Anthropologe und Soziologe Didier Fassin regt in seinem faszinierenden Buch nun zu einem kritischen Dialog zwischen Philosophie und Sozialforschung an. Zur Debatte stehen dabei drei Konzepte: Die »Formen des Lebens« untersucht Fassin angesichts der widersprüchlichen Interpretationen von Ludwig…mehr
Das Leben gilt, in Adornos Worten, seit der Antike als der eigentliche Bereich der Philosophie, die nach dem richtigen und guten Leben fragt. Seit etwas mehr als einem Jahrhundert ist das Leben aber auch zu einem Gegenstand der Sozialwissenschaften geworden. Der renommierte französische Mediziner, Anthropologe und Soziologe Didier Fassin regt in seinem faszinierenden Buch nun zu einem kritischen Dialog zwischen Philosophie und Sozialforschung an.
Zur Debatte stehen dabei drei Konzepte: Die »Formen des Lebens« untersucht Fassin angesichts der widersprüchlichen Interpretationen von Ludwig Wittgensteins Begriff der Lebensform. Mit der »Ethik des Lebens« beschäftigt er sich unter Bezug auf Walter Benjamins Idee der Heiligkeit des Lebens als höchstem Gut. Und die »Politik des Lebens« erkundet Didier Fassin im Anschluss an Michel Foucaults Konzept der Biopolitik. Gestützt auf zahlreiche ethnografische Fallstudien, die zeigen, wie Leben in verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten betrachtet und erfahren wird, entwickelt Fassin eine kritische Ethnologie gegenwärtiger Gesellschaften.
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Autorenporträt
Didier Fassin, geboren 1955, ist James D. Wolfensohn Professor of Social Science am Institute for Advanced Study in Princeton und Studiendirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Zuvor war er Vizepräsident von Ärzte ohne Grenzen und ist gegenwärtig Präsident des französischen Comité Médical pour les Exilés (COMEDE). Für sein Werk hat er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, zuletzt 2016 die Goldmedaille der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geografie.
Christine Pries, geboren 1961, ist Philosophin und Übersetzerin, u. a. von Danielle Allen, Wendy Brown, Barbara Cassin, Dipesh Chakrabarty, Philippe Descola, Didier Fassin und Jean-François Lyotard.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Patrick Bahners liest Didier Fassins "kritische Gebrauchsanweisung" für das Leben, dem drei im vergangenen Jahr an der Universität Frankfurt gehaltene Adorno-Vorlesungen zugrunde liegen, mit Gewinn. Der in Princeton lehrende Anthropologe und Soziologe betrachtet hier unter Rückgriff auf Klassiker der Sozialtheorie und Frankfurter Philosophen, aber auch anhand von zahlreichen konkreten Fallstudien seiner jahrelangen Feldforschung die Ambivalenz des Lebensbegriffs, erklärt der Kritiker. So liest Bahners hier etwa nach, dass erst das Ereignis von Ferguson in der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft ein Bewusstsein dafür schuf, wie alltäglich das Risiko für Schwarze in den USA ist, Opfer von Polizeigewalt zu werden, ihr Leben demnach in anderer Weise gefährdet ist, als jenes ihrer weißen Altersgenossen. Dass der Autor das "Bedingungsgeflecht" der "unmenschlichen Totalität" nicht dementiert, sondern genau analysiert, rechnet ihm Bahners hoch an.