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Ob Bildung, Gesundheit oder Konsum: Über so ziemlich jeden Aspekt unserer Person und unseres Verhaltens werden inzwischen Daten gesammelt. Schritt für Schritt entsteht so eine Gesellschaft der Sternchen, Scores, Likes und Listen, in der alles und jeder ständig vermessen und bewertet wird. Das beginnt beim alljährlichen Hochschulranking, reicht über die Quantified-Self-Bewegung fitnessbegeisterter Großstädter, die über das Internet ihre Bestzeiten miteinander vergleichen, bis hin zur Beurteilung der Effizienz politischer Maßnahmen. Steffen Mau untersucht die Techniken dieser neuen Soziometrie…mehr
Ob Bildung, Gesundheit oder Konsum: Über so ziemlich jeden Aspekt unserer Person und unseres Verhaltens werden inzwischen Daten gesammelt. Schritt für Schritt entsteht so eine Gesellschaft der Sternchen, Scores, Likes und Listen, in der alles und jeder ständig vermessen und bewertet wird. Das beginnt beim alljährlichen Hochschulranking, reicht über die Quantified-Self-Bewegung fitnessbegeisterter Großstädter, die über das Internet ihre Bestzeiten miteinander vergleichen, bis hin zur Beurteilung der Effizienz politischer Maßnahmen. Steffen Mau untersucht die Techniken dieser neuen Soziometrie und zeigt ihre Folgen auf. Die Bewertungssysteme der quantifizierten Gesellschaft, so sein zentraler Gedanke, bilden nicht einfach die Ungleichheiten in der Welt ab, sondern sind letztlich mitentscheidend bei der Verteilung von Lebenschancen.
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Autorenporträt
Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine Bücher Ungleich Vereint. Warum der Osten anders bleibt(2024) sowie die gemeinsam mit Thomas Lux und Linus Westheuser verfasste Studie Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft(2023) standen monatelang auf der Sachbuch-Bestenliste und auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Für Ungleich Vereint erhielt er außerdem den Bayrischen Buchpreis 2024 und stand auf der Shortlist für den Sachbuchpreis des Norddeutschen Rundfunks.
Inhaltsangabe
Einleitung Die Vermessung des Sozialen Was bedeutet Quantifizierung? Die kalkulativen Praktiken des Marktes Der Staat als Datenmanager Zahlentreiber: Digitalisierung und Ökonomisierung Statuswettbewerb und die Macht der Zahlen Vergleichsdispositive Kommensurabilität und Inkommensurabilität Neue Vergleichshorizonte Register des Vergleichs und investive Statusarbeit Hierarchisierung: Rankings und Ratings Visibilisierung und Erzeugung von Differenz Plätze einnehmen! Universitätsrankings Treppauf, treppab: Die Marktmacht der Ratingagenturen Klassifizierung: Scorings und Screenings Kreditscoring Der quantifizierte Gesundheitsstatus Mobilitätswertigkeit 'Boost your score' - Statusmarker in der Wissenschaft Ermittlungen sozialer Wertigkeit Bewertungskult: Sterne und Punkte Zufriedenheitsfeedbacks Bewertungsportale als Selektoren Peer-to-Peer-Bewertungen Professionen im Bewertungsfokus Gefällt-mir-Reputation in den sozialen Medien Quantifizierung des Selbst: Balken und Kurven Gesundheit, Bewegung, Stimmungen Der kollektive Körper Motivationstechniken Benennungsmacht Die Benennungsmacht des Staates Leistungsmessung und die Inszenierung von Wettbewerb Benennungsmacht der Experten Algorithmische Autorität Kritik der Benennungsmacht Risiken und Nebenwirkungen Reaktive Messungen Verlust professioneller Kontrolle Zeit- und Energieverluste Monokultur versus Diversität Transparenz und Disziplinierung Normativer und politischer Druck Die Macht des Feedbacks Technologische Überwachung in der Arbeitswelt Die neuen Tarifsysteme Die Verquickung von Selbst- und Fremdüberwachung Das Regime der Durchschnitte, Benchmarks und Körperschemata Das Ungleichheitsregime der Quantifizierung Herstellung von Wertigkeit Reputationsmanagement Kollektive der Ungleichen Vom Konflikt der Klassen zum Wettbewerb der Individuen Unentrinnbarkeit und Statuslabilität Sich selbst verstärkende Effekte Literatur
Einleitung Die Vermessung des Sozialen Was bedeutet Quantifizierung? Die kalkulativen Praktiken des Marktes Der Staat als Datenmanager Zahlentreiber: Digitalisierung und Ökonomisierung Statuswettbewerb und die Macht der Zahlen Vergleichsdispositive Kommensurabilität und Inkommensurabilität Neue Vergleichshorizonte Register des Vergleichs und investive Statusarbeit Hierarchisierung: Rankings und Ratings Visibilisierung und Erzeugung von Differenz Plätze einnehmen! Universitätsrankings Treppauf, treppab: Die Marktmacht der Ratingagenturen Klassifizierung: Scorings und Screenings Kreditscoring Der quantifizierte Gesundheitsstatus Mobilitätswertigkeit 'Boost your score' - Statusmarker in der Wissenschaft Ermittlungen sozialer Wertigkeit Bewertungskult: Sterne und Punkte Zufriedenheitsfeedbacks Bewertungsportale als Selektoren Peer-to-Peer-Bewertungen Professionen im Bewertungsfokus Gefällt-mir-Reputation in den sozialen Medien Quantifizierung des Selbst: Balken und Kurven Gesundheit, Bewegung, Stimmungen Der kollektive Körper Motivationstechniken Benennungsmacht Die Benennungsmacht des Staates Leistungsmessung und die Inszenierung von Wettbewerb Benennungsmacht der Experten Algorithmische Autorität Kritik der Benennungsmacht Risiken und Nebenwirkungen Reaktive Messungen Verlust professioneller Kontrolle Zeit- und Energieverluste Monokultur versus Diversität Transparenz und Disziplinierung Normativer und politischer Druck Die Macht des Feedbacks Technologische Überwachung in der Arbeitswelt Die neuen Tarifsysteme Die Verquickung von Selbst- und Fremdüberwachung Das Regime der Durchschnitte, Benchmarks und Körperschemata Das Ungleichheitsregime der Quantifizierung Herstellung von Wertigkeit Reputationsmanagement Kollektive der Ungleichen Vom Konflikt der Klassen zum Wettbewerb der Individuen Unentrinnbarkeit und Statuslabilität Sich selbst verstärkende Effekte Literatur
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Oliver Nachtwey liest Steffen Maus Studie als Warnung vor einer totalen Wettbewerbsgesellschaft. Der Kritiker erfährt hier nicht nur, dass inzwischen fast alle gesellschaftlichen Bereiche von öffentlichen Institutionen über Produktion und Handel bis hin zu Emotionen von dem allgegenwärtigen sozialen Bewertungswahn erfasst sind, sondern liest auch, dass hinter der vorgeblichen Neutralität meist ökonomische Interessen stehen. Die Gefahren der Quantifizierung kann ihm der Autor mit "soziologischer Präzision" überzeugend vermitteln, wenngleich sich Nachtwey gerade im Hinblick auf die historische Entwicklung ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte. So vermisst der Kritiker etwa einen Hinweis auf den Taylorismus. Und auch wenn ihm Maus gesellschaftstheoretischen Schlussfolgerungen zu vage bleiben und er dem Autor nicht glauben mag, dass der Klassenkonflikt inzwischen "obsolet" geworden sei, kann er das Buch sowohl Fachkollegen als auch interessierten Laien empfehlen.