Heinz und Erika
Das Würfelhaus ist ein intelligentes Sachbuch mit autobiografischen Bezug, aber über das Individuelle hinaus übertragbar.
Sebastian Moll reise 2009 aus New York zurück nach Frankfurt, um sein Elternhaus aufzulösen, nachdem auch die Mutter gestorben war. Der Vater, 1927 geboren,
war schon Jahre vorher verstorben.
Doch diese Aufgabe wird zu einem Auseinandersetzen mit den Eltern…mehrHeinz und Erika
Das Würfelhaus ist ein intelligentes Sachbuch mit autobiografischen Bezug, aber über das Individuelle hinaus übertragbar.
Sebastian Moll reise 2009 aus New York zurück nach Frankfurt, um sein Elternhaus aufzulösen, nachdem auch die Mutter gestorben war. Der Vater, 1927 geboren, war schon Jahre vorher verstorben.
Doch diese Aufgabe wird zu einem Auseinandersetzen mit den Eltern und ihren Rollen in Kriegs- und Nachkriegszeit. Sie waren keine Täter, da auch zu jung, aber gläubige Mitläufer. Der Autor widmete sich besonders dem Vater, der als Jugendliche begeisterter HJ war. Er war aber gebildet und auch intellektuell ausgerichtet, es gab z.B. einige Gedichte und Briefe, die er schrieb. Gegen Kriegsende war er Flaghelkfer, ging zur Marine und war dann noch kurz in Kriegsgefangenschaft.
Sebastian Moll stellt viele Bezüge her, z.B. zu Klaus Theweleits Männerphantasien.
Der Untertitel des Buches „Mein Vater und die Architektur der Verdrängung“ ist auch stimmig für das Buch und die Zeit noch lange nach dem Krieg.
Ich denke, es ist eine absolut glaubwürdige Darstellung einer Generation, überwiegend packend geschrieben. Es ist auch wichtig, zu betonen, dass das Buch keine Abrechnung mit den Eltern ist. Es geht vielmehr nur um das Verstehen.