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Beinahe 30 Jahre lang glänzte die »Völkerfreundschaft« zwischen Kuba und der DDR im öffentlichen Diskurs der SED als Musterbeispiel ihres proletarischen Internationalismus. Doch die Rhetorik täuscht: Besonders in den Anfangsjahren der bilateralen Beziehungen nahmen die deutschen Kader ihre kubanischen »Genossen« in der Karibik als notorische Querschläger wahr, die mit ihrem Aufbegehren gegen den ideologischen Suprematieanspruch des Kremls die Stabilität des Ostblocks gefährdeten. Anhand bislang unveröffentlichten Quellenmaterials aus deutschen und kubanischen Archiven veranschaulicht Antonia…mehr

  • Geräte: PC
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Produktbeschreibung
Beinahe 30 Jahre lang glänzte die »Völkerfreundschaft« zwischen Kuba und der DDR im öffentlichen Diskurs der SED als Musterbeispiel ihres proletarischen Internationalismus. Doch die Rhetorik täuscht: Besonders in den Anfangsjahren der bilateralen Beziehungen nahmen die deutschen Kader ihre kubanischen »Genossen« in der Karibik als notorische Querschläger wahr, die mit ihrem Aufbegehren gegen den ideologischen Suprematieanspruch des Kremls die Stabilität des Ostblocks gefährdeten. Anhand bislang unveröffentlichten Quellenmaterials aus deutschen und kubanischen Archiven veranschaulicht Antonia Bihlmayer die Bemühungen der Regierung Walter Ulbrichts, die widerspenstigen Sozialisten in der Karibik auf Moskau auszurichten. Sie analysiert die Charakteristika dieser sozialistischen Zivilisierungsmission und beschreibt zugleich, wie sich diese beiden sozialistischen Enklaven ab Mitte der 1970er Jahre schließlich zu gleichwertigen »Juniorpartnern« der Sowjetunion entwickelten.

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Autorenporträt
Antonia Bihlmayer, Dr. phil., geb. 1984, studierte in Bremen und Würzburg Geschichte, Hispanistik und Germanistik. Von 2013 bis 2020 war sie als Gymnasiallehrerin und als Lehrkraft an der Justizvollzugsanstalt Siegburg tätig. Seit 2021 arbeitet sie für die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn im Bereich Bildung und Vermittlung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Jacqueline Boysen empfiehlt Antonia Bihlmayers Studie über die DDR-Diplomatie in Kuba zwischen 1959 und 1989. Zu lernen ist laut Boysen, wie steif und überheblich zugleich die Ostdeutschen in der Karibik auftraten und wie wenig sie erreichten bei ihren Missionsversuchen in Sachen Bitterfelder Weg und Volksbildung. Überzeugend, anschaulich und mit Momenten subtilen Humors schildert die Autorin den Clash of Cultures und die charakterlichen Unterschiede zwischen Ulbricht und Castro.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Arbeit beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Die chronologisch aufgebaute Arbeit basiert im Wesentlichen auf Akten aus dem SED-Archiv oder aus dem DDR-Außenministerium sowie einigen bundesdeutschen Beständen; ergänzend konnte Bihlmayer eine Reihe von Dokumenten aus dem kubanischen Außenministerium einsehen.« Sehepunkte, Mai 2023 »Antonia Bihlmayer schildert sachlich einen Clash of Cultures und würzt ihn fein abgeschmeckt bisweilen mit einer kleinen Prise subtilem Humor.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2023