Zwischen Apfelbäumen und alten Konflikten – ein Roman über Mut und Versöhnung
Mit „Der alte Apfelgarten“ legt Sharon Gosling ihren vierten Roman vor – und trifft einmal mehr mitten ins Herz ihrer Leser:innen. Die Autorin, die bereits mit ihren vorherigen Feel-Good-Romanen warme, atmosphärische
Geschichten voller Menschlichkeit und Hoffnung erzählt hat, bleibt auch hier ihrem Stil treu:…mehrZwischen Apfelbäumen und alten Konflikten – ein Roman über Mut und Versöhnung
Mit „Der alte Apfelgarten“ legt Sharon Gosling ihren vierten Roman vor – und trifft einmal mehr mitten ins Herz ihrer Leser:innen. Die Autorin, die bereits mit ihren vorherigen Feel-Good-Romanen warme, atmosphärische Geschichten voller Menschlichkeit und Hoffnung erzählt hat, bleibt auch hier ihrem Stil treu: einfühlsam, lebensnah und gleichzeitig voller Leichtigkeit.
Über den Inhalt:
Im rauen Nordosten Schottlands, dort wo die Klippen steil ins Meer abfallen, liegt die Crowdie Farm – ein Ort voller Erinnerungen und Geheimnisse Für Nina Crowdie ist diese Farm mehr als nur ein Zuhause: Es ist ihr Lebensinhalt. Während sie mit viel Hingabe Kühe melkt, Hühner versorgt und sich dem unbarmherzigen Wetter stellt, lebt ihre ältere Schwester Bette seit Jahren in London – weit weg von der familiären Verantwortung und den Schatten der Vergangenheit.
Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Altersunterschied von zehn Jahren, verschiedene Lebenswelten, eine nie gekittete Kindheitsdynamik. Kurzum, ihre Verbindung war und ist brüchig. Doch der plötzliche Tod ihres Vaters zwingt sie, sich nicht nur miteinander, sondern auch mit dem Erbe auseinanderzusetzen, das er ihnen hinterlassen hat: die gemeinsame Verantwortung für den Hof. Was auf den ersten Blick wie eine zweite Chance aussieht, entpuppt sich bald als große Herausforderung – denn der Familienbetrieb ist überschuldet, und Bette muss sich der Frage stellen, ob sie wirklich bereit ist, erneut Teil dieses Lebens zu werden, das sie so bewusst hinter sich gelassen hat.
Inmitten all dieser Spannungen stoßen die Schwestern auf einen vergessenen Apfelgarten. Es ist ein verwunschener Ort voller alter, seltener Apfelsorten, die einst zu edlem Cider verarbeitet wurden. Dieser verwilderte Schatz wird zum Symbol ihrer Hoffnung bzw. zur letzten Möglichkeit, die Farm vor dem Bankrott zu retten und vielleicht auch, ihre eigene Beziehung zu heilen.
Stärken des Romans
Sharon Gosling gelingt es meisterhaft, eine Geschichte zu erzählen, die sowohl emotional berührt als auch authentisch wirkt. Die raue schottische Landschaft dient nicht nur als Kulisse, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte der Figuren wider. Der Kontrast zwischen dem ländlichen, erdverbundenen Leben und der städtischen Entfremdung bringt die zentralen Themen des Romans kraftvoll zum Ausdruck: Familie, Entwurzelung, zweite Chancen und dem Mut, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen.
Die Figuren sind vielschichtig gezeichnet. Besonders Bette durchläuft eine glaubhafte Wandlung – vom distanzierten Stadtmenschen zur Frau, die sich ihrer Herkunft stellt und neue Perspektiven zulässt. Nina, die stille Heldin des Landlebens, überzeugt durch innere Stärke und ihre stille Beharrlichkeit. Die Beziehung zwischen den Schwestern ist das emotionale Herzstück des Buches – voller Missverständnisse, alter Wunden, aber auch vorsichtiger Annäherung und Hoffnung.
Gestaltung und Lesegefühl
Auch optisch ist „Der alte Apfelgarten“ ein Genuss: Das Cover besticht durch sanfte, natürliche Farben und ein liebevoll gemaltes Landschaftsmotiv, das sofort Lust auf eine literarische Reise in die Highlands macht. Die hochwertige Klappbroschur mit prägnanten Zitaten rundet das positive Gesamtbild ab.
Der Roman ist sprachlich klar, angenehm lesbar und eignet sich hervorragend als Sommer- oder Urlaubslektüre. Trotz ernster Themen bewahrt die Geschichte eine Leichtigkeit, die nie ins Kitschige abdriftet, sondern stets glaubwürdig bleibt.
Fazit:
„Der alte Apfelgarten“ ist ein einfühlsamer und atmosphärischer Roman über den Wert von Familie, die Kraft der Erinnerung und die Hoffnung auf einen Neuanfang – eingebettet in eine landschaftlich eindrucksvolle Kulisse. Sharon Gosling erzählt mit Wärme, Tiefe und einer Prise Humor. Wer sich gerne in gut erzählte, herzliche Geschichten fallen lässt, wird hier fündig.
Klare Leseempfehlung! Nicht nur für Fans von Familiengeschichten, sondern für alle, die an die heilende Kraft von Natur, Zeit und Versöhnung glauben.