Dawkins' Werk "Der Gotteswahn" habe ich mir gekauft, in der Erwartung, eine evolutionsbiologisch-philosophische Abhandlung zu erhalten, die mir neue, Erkenntnisse und Denkanstöße vermittelt.
Das ist bei diesem Buch leider nicht der Fall. "Der Gotteswahn" trieft nur so von Polemik und Populismus,
welche möglicherweise als politische Mittel zur Überzeugung legitim sind, aber auf die bei einem so…mehrDawkins' Werk "Der Gotteswahn" habe ich mir gekauft, in der Erwartung, eine evolutionsbiologisch-philosophische Abhandlung zu erhalten, die mir neue, Erkenntnisse und Denkanstöße vermittelt.
Das ist bei diesem Buch leider nicht der Fall. "Der Gotteswahn" trieft nur so von Polemik und Populismus, welche möglicherweise als politische Mittel zur Überzeugung legitim sind, aber auf die bei einem so tiefgründigen Thema meiner Meinung nach verzichtet werden sollte. Seine Scheinargumente gegen die Existenz Gottes untermauert Dawkins mit biologischen und physikalischen Thesen, die den Laien beeindrucken, aber ansonsten keineswegs gegen die Existenz Gottes sprechen. Ebenso schwammig argumentiert Dawkins in Bezug auf die Ethik. Aus seiner Darstellung folgt, weitergedacht, dass wir aufgrund unserer Anlagen gut sind, dass es aber ansonsten keinen Grund gibt, gut zu sein. Dieser Schluss ist meiner persönlichen Ansicht nach unbefriedigend.
Nach der Lektüre war ich genauso schlau wie vorher. Es bleibt dabei. Gottes Existenz kann weder bewiesen, noch widerlegt werden. Ob noch jemand wesentlich die Erkenntnisse Humes und Kants herauskommt? Wahrscheinlich nicht. Und höchstwahrscheinlich Dawkins nicht.
Dawkins muss allerdings zugute gehalten werden, dass er ein Licht darauf wirft, wie häufig der Glaube heutzutage missbraucht wird und welche krankhaften Blüten er vor allem in den USA treibt.
Die politische und soziale Ebene ist hier die einzige auf der sinnvoll argumentiert wird. Aber nicht bewiesenes (Gott) mir nicht bewiesenen naturwissenschaftlichen Theorien widerlegen zu wollen, davon sollte abgesehen werden.
Einem jeden seinen (rationalen) Glauben, aber nicht seine Unvernunft.