Ein Buch, das zwischen den Zeilen berührt
Beim Lesen von "Der Himmel fällt" hatte ich oft das Gefühl, in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Es ist die Sicht eines Kindes, die mich sofort eingenommen hat – unschuldig, verspielt, manchmal sogar leicht und fröhlich, und doch immer überschattet von
einer Realität, die viel zu schwer für Kinder ist. Gerade dieser Kontrast hat mich beim Lesen immer…mehrEin Buch, das zwischen den Zeilen berührt
Beim Lesen von "Der Himmel fällt" hatte ich oft das Gefühl, in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Es ist die Sicht eines Kindes, die mich sofort eingenommen hat – unschuldig, verspielt, manchmal sogar leicht und fröhlich, und doch immer überschattet von einer Realität, die viel zu schwer für Kinder ist. Gerade dieser Kontrast hat mich beim Lesen immer wieder bewegt.
Manche Szenen haben mich zum Lächeln gebracht, weil sie so lebendig und voller kindlicher Fantasie sind. Doch gleich darauf schlägt die Stimmung um und es liegt eine Beklemmung über den Worten, die fast körperlich spürbar ist. Genau das hat die Geschichte für mich so eindringlich gemacht: die Spannung zwischen kindlicher Wahrnehmung und der harten Wirklichkeit des Krieges.
Die Sprache wirkt auf den ersten Blick schlicht, fast unscheinbar, aber genau das macht sie stark. Zwischen den Zeilen bleibt so vieles hängen, dass ich oft länger über ein Bild oder einen Gedanken nachgedacht habe als über den eigentlichen Fortgang der Handlung. Man merkt deutlich, dass hier Erinnerungen verarbeitet werden, die schmerzhaft sind und trotzdem nicht verloren gehen dürfen.
Für mich war es kein Buch, das man nebenbei lesen kann. Es verlangt Aufmerksamkeit, weil es so sprunghaft erzählt ist und nicht immer einen klaren roten Faden verfolgt. Das hat mich zwischendurch etwas angestrengt, aber gleichzeitig auch das Gefühl verstärkt, dass man mitten in den Gedanken und Erinnerungen eines Kindes steckt.
Am Ende bin ich mit einem leisen Nachklang zurückgeblieben, nachdenklich und ein Stück weit berührt. Es ist kein Buch, das Antworten gibt oder alles „rund“ macht, sondern eines, das in einem weiterarbeitet. Genau dieses hat mich beeindruckt, auch wenn ich nicht in jeder Passage gleichermaßen hineingefunden habe.
Ich vergebe vier Sterne – für ein Werk, das mich emotional gepackt hat, das manchmal anstrengend, aber gerade deshalb unvergesslich ist.