Natürlich musste ich als riesiger Potterhead auch zu dem Kindermärchen „Der Ickabog“ von J.K. Rowling greifen. Und selbstverständlich war mir schon vorher bewusst, dass die Bücher nichts miteinander zu tun haben und auch nicht vergleichbar sind. Zwar ist die Altersbegrenzung bei beiden gleich, aber
„Der Ickabog“ ist einfach ein Märchen und dennoch deutlich grausamer als der erste Harry Potter…mehrNatürlich musste ich als riesiger Potterhead auch zu dem Kindermärchen „Der Ickabog“ von J.K. Rowling greifen. Und selbstverständlich war mir schon vorher bewusst, dass die Bücher nichts miteinander zu tun haben und auch nicht vergleichbar sind. Zwar ist die Altersbegrenzung bei beiden gleich, aber „Der Ickabog“ ist einfach ein Märchen und dennoch deutlich grausamer als der erste Harry Potter Band, was mich doch sehr verwunderte.
Wie jedes klassische Märchen beginnt „Der Ickabog“ mit den Worten „Es war einmal…“ Dieser märchenhafte, humorvolle und an die Zielgruppe angepasste Stil hat mir unheimlich gefallen und hat das Buch zu einem kurzweiligen Vergnügen gemacht.
Dazu muss ich einfach erwähnen, dass die Aufmachung des Buches ein Traum ist. Denn es ist gespickt mit Illustrationen, die Kinder in einem Wettbewerb gemalt haben. Es gibt dem Ganzen doch eine ganz besondere Note zu sehen, wie sich Kinder diese geschriebenen Worte vorstellen.
Der Einstieg fiel mir unheimlich leicht und ich versank sofort in dem Märchenland Schlaraffien. Mit viel Humor und bildlichen Beschreibungen wird uns das Leben und die Menschen nähergebracht. Und ich musste alleine schon wegen den lustigen Namen dauernd schmunzeln. Außerdem wird der Leser selbst immer wieder angesprochen und an Hinweise und Ereignisse erinnert. Hat mir sehr gefallen.
Regiert wird das Land von einem recht eingebildeten und selbstverliebten König, den das Land selbst gar nicht so interessiert. Hauptsache, das Volk liebt und verehrt ihn. Die Arbeit lässt er seine zwei obersten Berater verrichten, die dummerweise von Gier, Neid und Missgunst angetrieben werden. So geschieht es ganz recht, als plötzlich die Legende des Ickabog zum Leben erwacht und zu einer echten Bedrohung wird. Zumindest laut diesen zwei Beratern, die immer mehr Macht erlangen, ohne dass es der König mitbekommt. Während das Volk immer mehr leidet, werden ihm und dem Volk immer mehr Lügen aufgetischt. Aber nicht alle glauben diese und begeben ich auf die Suche nach der Wahrheit, um Schlaraffien wieder zu einem warmen und herzlichen Land ohne Armut und Hunger zu machen.
Ja, es ist eine sehr süße Geschichte, passend für Kinder eben. Und dabei ist sie doch auch sehr überraschend und voller Wendungen, die ich nicht sehen konnte. Allerdings doch auch teilweise sehr düster und brutal. Das hätte ich jetzt nicht so sehr in einem Kinderbuch für dieses Alter erwartet. Wir erleben gesponnene Intrigen, verstrickte Lügen und Manipulation, aber eben auch das genaue Gegenteil: Freundschaft, Freundlichkeit und Loyalität. Eine schöne Mischung.
Im Gesamten fand ich die Geschichte zwar überraschend und angenehm zu verfolgen, aber zwischendurch fehlte mir immer wieder die Spannung. Vor allem, weil wir so einen enormen Zeitrahmen von mehreren Jahren abdecken und es immer wieder zu langen Zeitsprüngen kommt. Und passend für die Zielgruppe ist es eben recht oberflächlich gehalten und kindlich erzählt, wie man das von klassischen Märchen auch gewohnt ist. Allerdings hätte ich mir manchmal doch mehr das Augenmerk auf die Hauptfiguren gewünscht.
Aber das Tüpfelchen auf dem i gibt es ja auch: das Märchen trägt eine ganz wundervolle Botschaft in sich, die perfekt transportiert wurde.
Mein Fazit:
Mit „Der Ickabog“ hat J.K. Rowling ein Märchen für Kinder erschaffen, das nicht nur in der heilen Welt spielt. Wir erleben Neid, Missgunst und Machtgier und wozu sie Menschen treiben können. Aber eben auch das genaue Gegenteil und welche Auswirkungen dies hat. Ein Märchen über ein selbst erschaffenes Monster, einen selbstverliebten König mit zwei hinterhältigen Beratern und zwei Kindern, die ihre Welt retten wollen. Wunderschön fantasievoll und humorvoll erzählt, konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen, auch wenn sie doch so einige Längen für mich hat. Wer einfach gelagerte Märchen für jüngere Leser liebt, kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Auch zum Vorlesen eignet es sich durch die kurzen Kapitel bestens. Eine Leseemp