Was bedeutet Anbetung?
Cover & Klappentext
Obwohl ich meine Schwierigkeiten mit Models auf Covern habe, weil einem damit gewissermaßen vorgeschrieben wird, wie in dem Fall die für sie stehende Protagonistin auszusehen hat, passt es hier irgendwie.
Der Klappentext wiederum verspricht eine
komplexe Geschichte, die ich ohne große Erwartungen gelesen habe.
Meinung
Zugegebenermaßen hat…mehrWas bedeutet Anbetung?
Cover & Klappentext
Obwohl ich meine Schwierigkeiten mit Models auf Covern habe, weil einem damit gewissermaßen vorgeschrieben wird, wie in dem Fall die für sie stehende Protagonistin auszusehen hat, passt es hier irgendwie.
Der Klappentext wiederum verspricht eine komplexe Geschichte, die ich ohne große Erwartungen gelesen habe.
Meinung
Zugegebenermaßen hat mich das Buch etwas eingeschüchtert. Es ist schwierig zu sagen, warum. Nicht alles hat mich angesprochen. Wobei es vermutlich eher eine Gefühlssache war.
Nachdem ich den Roman nun gelesen habe, bin ich einfach nur froh, mich darauf eingelassen zu haben. Auch wenn ich diese Geschichte niemals als Romantasy bezeichnen würde. Wer aufgrund dessen damit liebäugelt, wird mit Sicherheit enttäuscht.
Der Jasmin-Thron ist ein spannender und mitreißender Auftakt einer Trilogie, in der es um Politik, Macht, Religion und Magie geht. Aus unterschiedlichen Sichtweisen, und es sind wirklich viele, wird man durch das Geschehen geführt.
Nun birgt es ein gewisses Risiko, mit so vielen Sichtweisen zu arbeiten. Als Leser kann man sich zwar problemlos auf mehrere Charaktere einlassen, aber dabei bleiben manche gelegentlich auf der Strecke. Oder man schafft es nicht, eine Verbindung einzugehen, weshalb man wenig Zugang findet. Hier ist es der Autorin gelungen, die einzelnen Protagonisten gut hervorzuheben und ihnen ausreichend Raum zu geben, um ein gutes Verständnis für sie aufzubauen, sodass man sich in sie hineinversetzen kann.
Erstaunlicherweise würde ich hier keine Sichtweise missen wollen. Ganz gleich, wie unbedeutend sie auch anmuten mag. Denn was anfangs noch leicht chaotisch wirkte, findet nach und nach zusammen.
Natürlich konzentriert man sich auf bestimmte Charaktere, weil sie einem vielleicht mehr entsprechen. Zumindest ging es mir so. Mein Fokus lag ganz klar auf Priya und Malini, was aber auch gewollt war.
Beide sind so unterschiedlich, wie sie sich ähnlich sind. Sie sind so komplex wie die ganze Story. Deshalb wird es einfach nicht langweilig, ihre Entwicklung zu verfolgen.
Der Schreibstil trägt perfekt die Handlung, verschafft sich aber auch Platz, sich selbst hervorzuheben. Damit wurde eine perfekte Symbiose zwischen den Formulierungen und dem Inhalt eingegangen.
Das Setting ist indisch angehaucht, was sich auch im Cover widerspiegelt. Für mich war es neu, aber ich konnte mich problemlos darauf einlassen.
Die Autorin hat ihre eigene Welt erschaffen, die unter dem tyrannischen Kaiser Chandra steht. Während er seine eigenen Ziele verfolgt, seine Schwester ins Exil schickt, eine mysteriöse Seuche um sich greift und Rebellen Rache fordern, trifft man auch auf Priya, die einfach nur sich selbst finden will. Diese Mischung aus dem großen Ganzen und den einzelnen Charakteren ist wahnsinnig geschickt dargestellt worden. So fühlt sich der Leser inmitten dieses sich anbahnenden Krieges nicht so klein und ist den bedrückenden Emotionen hilflos ausgeliefert, sondern kann sich zwischendurch ein wenig erholen. Diese Pausen sind meiner Meinung nach für eine Geschichte sehr wichtig.
Die Tempi variieren entsprechend der Spannungsspitzen, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Und obwohl es gelegentlich etwas langatmige Passagen gibt, wurde immer der richtige Zeitpunkt gefunden, um das Tempo wieder anzuziehen, wenn es auch hin und wieder ziemlich knapp war. So verliert man als Leser nicht den Faden und bleibt dran. Und das ist wichtig. Denn dieses Werk liest man keineswegs nebenbei. Andernfalls verpasst man nicht nur die kleinen besonderen Momente, sondern auch einen Großteil der Handlung.
Fazit
Ich für meinen Teil bin wahnsinnig froh, mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben, auch wenn ich anfangs etwas zurückhaltend war. Dieser Roman bringt alles mit, um den Leser zu fesseln und nicht mehr loszulassen. Wer also noch zögert, dem kann ich nur empfehlen, sich zu trauen. Ihr werdet es nicht bereuen.
Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, runde aber auf fünf auf, und eine klare Leseempfehlung.