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Wiederentdeckt und nun endlich in einer kommentierten Ausgabe zugänglich: Das vielleicht beste Buch der wunderbaren Mechtilde Lichnowsky Nur allzu oft haben sie das Sagen und das letzte Wort: die Bescheidwisser, Prinzipienreiter und Standpunktvertreter, die - oft selbsternannten - Spezialisten in allen Lebensfragen. Wie diese Spezies den alltäglichen Umgang der Menschen miteinander bestimmt, führt Mechtilde Lichnowsky an vielen anschaulichen Beispielen vor. Sprachlich und analytisch ist sie dabei zweifellos an Karl Kraus geschult: die Genauigkeit des Blicks, die analytische Schärfe, das Gespür…mehr

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Produktbeschreibung
Wiederentdeckt und nun endlich in einer kommentierten Ausgabe zugänglich: Das vielleicht beste Buch der wunderbaren Mechtilde Lichnowsky Nur allzu oft haben sie das Sagen und das letzte Wort: die Bescheidwisser, Prinzipienreiter und Standpunktvertreter, die - oft selbsternannten - Spezialisten in allen Lebensfragen. Wie diese Spezies den alltäglichen Umgang der Menschen miteinander bestimmt, führt Mechtilde Lichnowsky an vielen anschaulichen Beispielen vor. Sprachlich und analytisch ist sie dabei zweifellos an Karl Kraus geschult: die Genauigkeit des Blicks, die analytische Schärfe, das Gespür für phrasenhafte Verwendung der Sprache im Alltag. Aber was sie besonders auszeichnet ist ein wunderbarer Humor, der in seiner Leichtigkeit an Kurt Tucholsky erinnert, sowie der Mut zu pointierten und oft überraschenden Wortneuschöpfungen. Die Alltagsbeobachtungen, Reflexionen und szenischen Dialoge, teilweise mit Zeichnungen illustriert, sind von einer eindrucksvollen Lebendigkeit und einem bezaubernden Witz. Die in - man würde heute wohl sagen - "auskennerischer" Pose vorgebrachten Behauptungen des Experten werden vom blitzgescheiten Laien in ihrer Borniertheit gnadenlos entlarvt. Dieses Buch ist auch hundert Jahre nach seiner Erstveröffentlichung leicht zugänglich. Es entwickelt einen faszinierenden Sog, denn auch heute findet sich jede und jeder in der Figur des Laien und seinem aussichtslosen Kampf gegen den notorisch schwerhörigen Fachmann wieder.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Mechtilde Lichnowsky (1879-1958) war eine Meisterin scharfer Prosa. In der Vorkriegszeit löste sie mit ihren Büchern ein enormes Echo beim Lesepublikum aus und wurde von prominenten Kollegen gefeiert, von Rainer Maria Rilke oder Karl Kraus - mit denen sie eine enge Freundschaft verband -, über Kurt Tucholsky bis hin zu Theodor W. Adorno. Günter Häntzschel, Professor für Literaturwissenschaft an der LMU München, forscht zur deutschen Literatur- und Sozialgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Monographien zu Annette von Droste-Hülshoff, Johann Heinrich Voß, Gottfried August Bürger, Wolfgang Koeppen, zur Anthologien- und Sammelkultur im 19. Jahrhundert. Mitherausgeber von "treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre". Hiltrud Häntzschel, Literaturwissenschaftlerin, publiziert zur Literatur der Weimarer Republik, zur Exilforschung, Holocaust-Literatur, zur Biographik und zur Literatur von Frauen, u.a. zu Irmgard Keun, Brechts Frauen, Wolfgang Koeppen, Marieluise Fleißer. Mitherausgabe in der Reihe "Frauen im Exil", Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Katharina Teutsch empfiehlt den von Hiltrud und Günter Häntzschel herausgegebenen Band mit Aphorismen und Anekdoten von Mechtilde Lichnowsky als Ergänzung zum Gesamtwerk der umtriebigen Autorin. Was Lichnowsky vor hundert Jahren über salbadernde philiströse Fachidioten aufgeschrieben hat, hält Teutsch für durchaus zeitgemäß, wenngleich im Vergleich zu "unserem" Heer der Trolle, Wahrheitsfanatiker und Verschwörungstheoretiker noch für harmlos. Wie die Autorin neusachlich ein Gegenbild zur Fachmannkultur entwirft und die Intuition feiert, scheint Teutsch jedenfalls unterhaltsam und pointiert und einer Neuauflage wert.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Vor 100 Jahren geschrieben, aktueller denn je« (Tilman Krause, Welt, 19.03.2024) »Immer noch witzig und aktuell« (Badische Neueste Nachrichten, 20.03.2024) »ein Feuerwerk sprühender Geistesblitze, ein vergnügliches Stakkato an Dialogen, Szenenwechseln und geistreichen Reflexionen, unterlegt mit einem bissigen Humor und einer beneidenswerten Leichtigkeit.« (Ralph Krüger, kulturbuchtipps.de, 29.05.2024) »Mansplaining aufs Intelligenteste ausgebremst - Balsam für alle heute dauerzersägten Nerven!« (Pieke Biermann, radioeins »Die Literaturagenten«, 16.06.2024)