Die Bibel der Klimareligion ***
Eins kann man diesem Atlas wirklich nicht nachsagen: Hoffnungslosigkeit
Ein ganzen Kapitel, das sechste, ist mit „politischer Wandel“ überschrieben und nach der verfehlten Verkehrspolitik von Andreas B. Scheuer (130) wird erklärt, wie ein EU-Klimagesetz entsteht,
die Verbote gelobt und auf das Recht hingewiesen. Noch aufschlussreicher ist Seite 98f, wo jeder…mehrDie Bibel der Klimareligion ***
Eins kann man diesem Atlas wirklich nicht nachsagen: Hoffnungslosigkeit
Ein ganzen Kapitel, das sechste, ist mit „politischer Wandel“ überschrieben und nach der verfehlten Verkehrspolitik von Andreas B. Scheuer (130) wird erklärt, wie ein EU-Klimagesetz entsteht, die Verbote gelobt und auf das Recht hingewiesen. Noch aufschlussreicher ist Seite 98f, wo jeder sehen kann, wie sie sich einbringen kann. Ich wusste nicht, wie man Personalpronomen gendert, deswegen habe ich diese Mischform gewählt. Aus dem Gendersternchen ist übrigens ein Doppelpunkt geworden.
Von Religion habe ich gesprochen und da dürfen auch Gebote nicht fehlen: Werde Veganer!
Das mag vielleicht klimafreundlicher sein, aber kommen wir doch zu den Mängel:
Seite 16f zeigt die CO2 Kurve, doch wird sie nicht erklärt und im Text mit der globalen Temperaturkurve gleich gesetzt. Da sagt der Lesende: Warum zeigt nicht gleich die Temperaturkurve?
Seite 30f ist ärgerlich. In rot markiert sind alle Länder, die nicht vom Klimawandel betroffen sind, also kein einziges. Dass ich aber mal das Buch einer Spitzbergenerin gelesen habe, die von einem Temperaturanstieg von 7 Grad in ihrer Heimat spricht und dass der Anstieg am Äquator bei Leibe nicht so hoch ist, darüber fällt im ganzen Atlas kein Wort.
Seite 32f zeigt eine Kontinentalverschiebung bei 2 Grad (oder sind es doch 3 Grad?). Laut Karte wird es in Hamburg und Köln so warm wie heute in San Marino. Aber ist Köln heute nicht wärmer als Hamburg? Leider sind die Legenden oft mangelhaft.
Seite 36f beschreibt hingegen, was eine gute Karte leisten kann: Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass bei besseren ÖPNV die Anzahl der Pkw pro Einwohner abnimmt. Außerdem sind Millionenstädte im Vorteil, nur Köln hinkt hinterher. Und man beachte das romantische Heidelberg.
Seite 72f macht die Gebiet sichtbar, die bei entsprechendem Temperaturanstieg unbewohnbar werden. Mir ist die Definition zu ungenau. Ist die Sahara nicht heute schon unbewohnbar? Was ist denn die Maximaltemperatur, die der Mensch aushält und kann man das überhaupt so sagen? Dazu kein Wort. Und muss nicht auch Landwirtschaft möglich sein?
Seite 164 gibt wieder Hoffnung: Die Wirtschaft wächst in vielen Ländern, während gleichzeitig der CO2 Ausstoß verringert wird. Dabei hätte ich aber gerne mehr Hintergrundinformationen. Hat Portugal vielleicht sein einziges Kohlekraftwerk stillgelegt und so 56% CO2 pro Kopf in den letzten 20 Jahren eingespart? Gründe erfahren wir nicht, wir müssen spekulieren.
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Also positiv ist die Hoffnung des Buches, negativ die doch erheblichen fachlichen Ungenauigkeiten. Mehr als 3 Sterne ist wirklich nicht drin. Ich hoffe, auf eine verbesserte 2. Auflage.