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Als Magnus Hirschfeld 1919 sein Institut im Berliner Tiergarten eröffnete, schien der jungen Disziplin der Sexualwissenschaft die Zukunft zu gehören. Die umfangreiche Bibliothek, die vielfältigen Sammlungen, Beratungs- und Therapieangebote lockten Patienten und Besucherinnen aus der ganzen Welt an. Menschen aller Schichten konnten sich vor Ort über Empfängnisverhütung oder den Schutz vor Geschlechtskrankheiten informieren. Doch das Institut sollte lange die einzige Einrichtung mit dem Ziel bleiben, das Thema Sexualität in seiner ganzen Breite zu behandeln. Hirschfeld und seine Mitarbeiter…mehr

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Produktbeschreibung
Als Magnus Hirschfeld 1919 sein Institut im Berliner Tiergarten eröffnete, schien der jungen Disziplin der Sexualwissenschaft die Zukunft zu gehören. Die umfangreiche Bibliothek, die vielfältigen Sammlungen, Beratungs- und Therapieangebote lockten Patienten und Besucherinnen aus der ganzen Welt an. Menschen aller Schichten konnten sich vor Ort über Empfängnisverhütung oder den Schutz vor Geschlechtskrankheiten informieren. Doch das Institut sollte lange die einzige Einrichtung mit dem Ziel bleiben, das Thema Sexualität in seiner ganzen Breite zu behandeln. Hirschfeld und seine Mitarbeiter waren dabei stets Anfeindungen durch politische und wissenschaftliche Gegner ausgesetzt, die 1933 in der Plünderung des Instituts durch die Nationalsozialisten und seiner Schließung mündeten.

In Der Liebe und dem Leid erzählt Rainer Herrn erstmals die wechselvolle Geschichte dieser berühmten Institution. Er stellt die Protagonisten vor, die sie prägten, schildert die Kämpfe um die Abschaffung des »Homosexuellenparagraphen« 175, folgt den Schicksalen der Menschen, die im Institut Hilfe suchten, und lässt, wie nebenbei, den Geist der Weimarer Republik lebendig werden.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Rainer Herrn, geboren 1957, ist Medizinhistoriker mit den Schwerpunkten Geschichte der Psychiatrie sowie geschlechtlicher und sexueller Minderheiten. Seit 1991 arbeitet er an der Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft und seit 2008 am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Thomas Gesterkamp verrät uns mehr über Magnus Hirschfeld und das von ihm gegründete Berliner Institut für Sexualwissenschaften, als über Rainer Herrns Buch. Aber wir dürfen annehmen, dass der Kritiker einen Großteil seines Wissens Herrns historischer Aufarbeitung verdankt. Menschen aus aller Welt und allen Schichten reisten in das von Hirschfeld bis zur Schließung im Jahr 1933 überwiegend selbst finanzierte Institut, um sich über Empfängnisverhütung oder Schutz vor Geschlechtskrankheiten zu informieren, aber auch um sexuelle Funktionsstörungen behandeln zu lassen oder Schutz vor dem "rigiden" Sexualstrafrecht gegen Homo- und Transsexuelle zu finden, lesen wir. Hirschfeld, der selbst offen schwul lebte, kämpfte für die Abschaffung des Paragrafen 175, zugleich gab es im Institut an die Eugenik erinnernde Versuche, "Homosexuelle zu kastrieren oder ihre sexuelle Orientierung durch die Implantation von Hoden zu verändern", liest Gesterkamp. Von Hirschfelds Einfluss auf nachfolgende wissenschaftliche Studien erfährt der Rezensent hier ebenfalls.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Rainer Herrn gelingt es in hervorragender Weise, nicht nur ... breitere Kontexte auszuleuchten, sondern auch Hirschfelds Beitrag zur Sexualwissenschaft zu skizzieren.« Alexander Gallus Frankfurter Allgemeine Zeitung 20220713