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"Der Traum" ist zweifelsohne der künstlerisch schwächste Roman. In seiner Thematik und in der Atmosphäre der Darstellung unterscheidet er sich offensichtlich von Zolas üblicher Art. So liegt die Frage nahe, was Zola zur Abfassung dieses Buches bewogen hat, das ein Jahr nach dem Skandalerfolg seines Bauernromans "Die Erde" erschien. Die Bezugsetzung zur Wirklichkeit blieb und damit die Entstellung der Wahrheit. Das hat Zola sicher selbst gespürt. Und so hat er den Gefühlsüberschwang und die mystische Verzückung oft so übersteigert, das Zustandekommen der religiösen Wahnvorstellungen Angéliques…mehr

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Produktbeschreibung
"Der Traum" ist zweifelsohne der künstlerisch schwächste Roman. In seiner Thematik und in der Atmosphäre der Darstellung unterscheidet er sich offensichtlich von Zolas üblicher Art. So liegt die Frage nahe, was Zola zur Abfassung dieses Buches bewogen hat, das ein Jahr nach dem Skandalerfolg seines Bauernromans "Die Erde" erschien. Die Bezugsetzung zur Wirklichkeit blieb und damit die Entstellung der Wahrheit. Das hat Zola sicher selbst gespürt. Und so hat er den Gefühlsüberschwang und die mystische Verzückung oft so übersteigert, das Zustandekommen der religiösen Wahnvorstellungen Angéliques mit so viel Sorgfalt logisch entwickelt und begründet - durch erbliche Veranlagung, Erziehung, Umgebung, Lektüre, Beruf, Pubertät -, dass man manchmal fast den Eindruck gewinnt, als ginge es ihm trotz allen guten Willens, die Illusion eines Traumes vor uns hinzuzaubern, doch viel mehr um die Demonstration ihrer illusionären Täuschung. Eine so zwiespältige Darstellung konnte kein geschlossenes Ganzes hervorbringen. Ein Gartenlaubenthema ließ sich, auch mit Zolas gestalterischem Können, nicht zu einem Kunstwerk umformen. Was übrig blieb, war nicht mehr als eine gekonnte naturalistische Stilübung.

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Autorenporträt
Émile Zola (1840-1902) Schriftsteller und Journalist, gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Begründer des literarischen Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am politischen Leben beteiligte. Sein Artikel 'J'accuse' (Ich klage an) spielte eine Schlüsselrolle in der Dreyfus-Affäre, die Frankreich jahrelang in Atem hielt, und trug entscheidend zur späteren Rehabilitierung des fälschlich wegen Landesverrats verurteilten Offiziers Alfred Dreyfus bei. 1867 hatte Émile Zola mit seinem dritten Roman 'Thérèse Raquin' bereits Aufsehen erregt. 1869 begann er mit der Arbeit an dem monumentalen Zyklus 'Die Rougon-Macquart', der ihn mehr als zwanzig Jahre lang beschäftigen sollte. Die ersten Romane des Zyklus haben eine satirische und politische Stoßrichtung. Als nach der Ausrufung der Republik sein Roman 'Die Beute' (1871) Opfer der Zensur wurde, war Zola von der Politik und ihren Vertretern zutiefst enttäuscht. 1880 wurde ein schwieriges Jahr für den Schriftsteller. Der Tod von Edmond Duranty und Gustave Flaubert erschütterten ihn ebenso wie der Tod seiner Mutter am Ende des Jahres. Da er mittlerweile durch die regelmäßige Veröffentlichung der Rougon-Macquart-Romane finanziell unabhängig war, gab er 1881 seine Tätigkeit als Journalist auf. Zu den Stärken von Zola gehörten seine Schaffenskraft und die Beständigkeit gemäß seinem Motto: 'Nulla dies sine linea' (Kein Tag ohne eine Zeile). In den Jahren 1894 bis 1898 veröffentlichte Zola einen zweiten Romanzyklus: 'Trois Villes' (Drei Städte), danch folgte ein dritter: 'Quatre Evangiles' (Vier Evangelien), dessen vierter Band jedoch unvollendet blieb.