Wer die Ursachen für den permanenten 'Nah-Ost-Konflikt' kennen will, muss das Buch lesen...
Mit dem Ersten Weltkrieg wird hier in Deutschland vornehmlich die West-Front, vor allem der unsägliche und völlig unsinnige Stellungskrieg bei Verdun, die Marneschlachten, eventuell auch noch die Schlacht
bei Tannenberg an der Ost-Front in Verbindung gebracht.
Was sich aber im Süden Ost-Europas, im…mehrWer die Ursachen für den permanenten 'Nah-Ost-Konflikt' kennen will, muss das Buch lesen...
Mit dem Ersten Weltkrieg wird hier in Deutschland vornehmlich die West-Front, vor allem der unsägliche und völlig unsinnige Stellungskrieg bei Verdun, die Marneschlachten, eventuell auch noch die Schlacht bei Tannenberg an der Ost-Front in Verbindung gebracht.
Was sich aber im Süden Ost-Europas, im Kaukasus, in Nordafrika, auf der Halbinsel Gallipoli ereignete, wie sich die Opferzahlen dort auch durch den permanenten Nachschub aus den Mitgliedern des Britischen Empires (Indien, Neuseeland, Australien etc.) andauernd steigerten, das bleibt meist unbeachtet. Dabei hingen die Ereignisse an der bekannten West-Front mehr oder weniger vom Verlauf des Ersten Weltkrieges an diesen unbekannten Fronten ab, Wäre es den Mittelmächten (Deutsches Kaiserreich, das verbündete Osmanische Reich, später Bulgarien etc.) beispielsweise gelungen, den Suez-Kanal zu erobern, wäre Gross-Britannien bei den Öllieferungen, weiteren Rohstoffen und vor allem dem permanenten Nachschub an Soldaten behindert gewesen. Ganz abgesehen von den Ölquellen im heutigen Iran und Irak. Diese Region hatten sich die Briten unter den Nagel gerissen.
Die Vernichtung des Osmanischen Reiches ist sicher nicht nur die einzige Ursache für den andauernden Nah-Ost-Konflikt. Aber die damit verbundenen kolonialen Gelüste der Entente-Mächte, allen voran Groß-Britannien und Frankreich, haben das Feuer ganz gewaltig geschürt. Die Folgen dieser kolonialen Gelüste befeuern es noch heute massiv.
Vielleicht kennt sogar der eine oder andere das Siques-Picot-Abkommen. Bei dem die beiden nicht besonders hochrangigen 'Diplomaten', ein Britischer, ein Französischer, auf einer Landkarte den so genannten Nahen Osten mit einem Lineal in ihre jeweilige Einfluss- beziehungsweise Besatzungszone aufgeteilt haben. Ohne jede Rücksicht auf Ethnien, Stämme, Religionen, Sprachen oder sonst irgend etwas. Ein Blick auf eine aktuelle Landkarte und die dort eingezeichneten Grenzverläufe bestätigt das auch heute noch.
Dem grossen Teil der türkischen Bevölkerung, die den Genozid der Armenier leugnen, sei das Kapitel 7 angeraten. Dor wird beschrieben und durch zahlreiche Quellenangaben belegt, dass es sich um einen Völkermord handelte, der in der Zeit des Ersten Weltkrieges statt fand!
Und wer die wahre Geschichte der Figur "Lawrence von Arabien" aus dem gleichnamigen beeindruckenden Spielfilm aus dem Jahr 1962 kennen möchte, findet hier ausreichend Informationen.
Alles in allem, ein absolut lesenswertes Werk. Gut zu lesen. Gut verständlich.