Nichts ist, wie es scheint - Als Konstantin seine Schwester, die Privatdetektivin Irina, um Hilfe für seinen Freund Oleksi bittet, ahnt diese nicht, worauf sie sich einlässt. Der Versuch, die Unschuld des jungen Ukrainers zu beweisen, der einen Mord gestanden hat, löst eine rasante Kette von
Ereignissen aus, die Irina schließlich in Lebensgefahr bringt. Mit „Wortschatz des Todes“ hat Martin von…mehrNichts ist, wie es scheint - Als Konstantin seine Schwester, die Privatdetektivin Irina, um Hilfe für seinen Freund Oleksi bittet, ahnt diese nicht, worauf sie sich einlässt. Der Versuch, die Unschuld des jungen Ukrainers zu beweisen, der einen Mord gestanden hat, löst eine rasante Kette von Ereignissen aus, die Irina schließlich in Lebensgefahr bringt. Mit „Wortschatz des Todes“ hat Martin von Arndt den spannenden Auftakt seiner neuen Reihe mit der ehemaligen BKA-Ermittlerin Irina geschrieben. Mich hat der aktuelle Polit-Thriller schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite gefesselt.
Irina Starilenko war Ermittlerin beim BKA, hat aber diesen Job inzwischen an den Nagel gehängt. Künftig will sie ihre Brötchen als Wirtschaftsdetektivin verdienen. Als ihr kleiner Bruder mal wieder in der Klemme steckt, ist sie wenig begeistert. Doch Konstantin kann Irina überreden, seinem Freund zu helfen, weiß er doch mit absoluter Sicherheit, dass Oleksi unschuldig ist. Zur Tatzeit des Mordes hat er gemeinsam mit ihm einen Brandanschlag auf das leere Haus einer rechtsradikalen Gruppe verübt. Da Konstantin aber noch auf Bewährung ist, kann er keine Zeugenaussage machen. Irina trifft mit Oleksis Pflichtverteidiger eine Übereinkunft und beginnt zu ermitteln.
Irina wirkt trotz ihres ausgeprägten Familiensinns wie eine einsame Wölfin, die taff und unbeirrbar ihren Weg geht. Schon der früh verstorbene Vater hat ihre Stärke gesehen und ihr die Verantwortung für Mutter und jüngeren Bruder übertragen. Irina ist mutig, intelligent und hat sich ein Netzwerk aus nützlichen Kontakten geschaffen. Auch die anderen Charaktere wirken authentisch. Der eher leichtsinnige Konstantin, der sich treiben lässt, aber in entscheidenden Momenten durchaus Verantwortung übernimmt. Der ambitionierte Anwalt Julian Bergmann, der sich für Oleksi einsetzt und der sehr gut mit Irina zusammenarbeitet. Oleksi, der innerlich zerrissene Ukrainer, hat schon viel erlebt. Falsch verstandene Loyalität veranlasst ihn zu einer folgenschweren Falschaussage.
Martin von Arndts Sprache ist flüssig, direkt, schnörkellos. Manchmal blitzt ein Funken Humor darin auf. Die gute Recherche des Autors vermittelt historische Fakten zur Vorgeschichte des Ukraine-Krieges. Stichworte wie Tschernobyl, Maidan, Holodomor, Asow, wären hier zu nennen. Nicht zu vergessen das hitzige Streitgespräch zwischen Irina und Laura, in dem die Argumente beider Kriegsparteien zur Sprache kommen. Die Fülle an Information stoppte immer wieder meinen Lesefluss, weil ich selbst recherchieren wollte. Das ist eine spannende Art, einen Thriller zu lesen, finde ich.
„Wortschatz des Todes“ ist ein temporeicher Polit-Thriller, der bis zur letzten Seite spannend bleibt und mich gefesselt hat. Der Showdown war etwas zu knapp, da haben mir ein paar Seiten gefehlt. Doch der Fall wird logisch aufgeklärt und alle meine Fragen sind beantwortet. Von mir bekommt der Thriller 4, 5 von 5 Sternen. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Irina und meinem persönlichen Favoriten Shun.