Die Cornwall-Saga von Nicola Vollkommer wurde neu überarbeitet und erscheint im neuen Gewand. Dieser Sammelband vereint die beiden Cornwall-Romane „Wie Möwen im Wind“ und „Die Rückkehr des Erben“ in einem Buch.
Cornwall, 1820: Statt endlich den ersehnten männlichen Erben empfangen zu dürfen,
werden Lord und Lady Greenwold erneut Eltern einer Tochter. Die kleine Charlotte bekommt das ganze…mehrDie Cornwall-Saga von Nicola Vollkommer wurde neu überarbeitet und erscheint im neuen Gewand. Dieser Sammelband vereint die beiden Cornwall-Romane „Wie Möwen im Wind“ und „Die Rückkehr des Erben“ in einem Buch.
Cornwall, 1820: Statt endlich den ersehnten männlichen Erben empfangen zu dürfen, werden Lord und Lady Greenwold erneut Eltern einer Tochter. Die kleine Charlotte bekommt das ganze Missfallen der Eltern zu spüren und wächst fortan bei ihrer Amme im Dorf auf.
Ein Jahrzehnt später wird sie dennoch zurückgeholt und lebt von nun an auf Birch Hollow. Wo ihre Amme bisher einer der wenigen Menschen war, der ihr auch Liebe und Annahme geben konnte, erlebt sie nun Hass, Ablehnung und Intrigen – und wird mit der Zeit zum Spielball der Machenschaften ihres Vaters.
Dieser erste Roman macht uns bekannt mit der Familie Greenwold, die an den Küsten Cornwalls lebt. Ihr Zuhause, Birch Hollow, wird von düsteren Erzählungen umgeben.
Ebenso habe ich die Stimmung in diesem ersten Buch erlebt: düster und zum Teil auch etwas bedrückend.
An mancher Stelle wurde es mir persönlich auch etwas zu viel von „Flüchen“ oder bösen Vorahnungen. Doch mit der Zeit kommt immer mehr ans Licht, was davon wirklich wahr ist und in gewisser Weise passt es zu den Geschehnissen in und um Birch Hollow und den Fäden, die hinter der Kulisse gezogen werden.
Charlotte wächst inmitten dieser Intrigen auf und weiß immer weniger, wem sie wirklich vertrauen kann. Besonders ihre tiefe Sehnsucht nach der Annahme ihrer Eltern trübt dabei ihren Blick.
Während sich die ganze Handlung langsam aufbaut und die Spannung steigt, kam mir das Ende dann etwas knapp und schnell abgehandelt vor.
Doch am Ende überwiegt das Licht, welches die Dunkelheit in die Flucht schlägt und die Menschen, die im Vertrauen auf Gott lebten, dürfen die Früchte ihrer Gebete sehen.
Im zweiten Band „Die Rückkehr des Erben“ liegt der Fokus auf der Nächsten Generation der Familie Greenwold. Schauplatz ist weiterhin das Zuhause der Familie, welches mittlerweile „Birch Heights“ genannt wird, sowie ein Armenhaus in den dunklen Gassen Londons.
Eines Tages steht eine junge Frau, Marie, vor der Tür und sucht Zuflucht bei Lady Charlotte. Sind auch alle zuerst etwas skeptisch, wissen sie doch nicht, wo diese Frau herkommt und wer sie ist, so gewinnt sie letztlich doch das Vertrauen der Familie – ist sie doch die Einzige die einen Zugang zu der fast vollständig erblindeten Elinor, die fortan aufblüht und kaum wiederzuerkennen ist.
Doch währenddessen schmiedet ein alter Bekannter düstere Pläne in London und will sich so gar nicht abfinden mit der vorherrschenden Idylle in Birch Heights.
Trotz der herausfordernden Themen und der teilweise furchtbaren Umstände, unter welchen manche Personen leiden, so habe ich die Stimmung insgesamt ganz anders wahrgenommen als im ersten Band.
Während sich die Schlinge um die Familie immer enger zuzieht, gibt es dennoch Personen, die im Vertrauen auf Gott auf das Gute hoffen und nicht bereit sind, sich vom Bösen überwältigen zu lassen.
Dadurch, dass man erfährt, dass böse Pläne geschmiedet werden, aber nicht überblicken kann, wie diese aussehen bleibt es spannend und ich wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Der Autorin gelingt hier ein toller Spannungsbogen, der sich aufbaut und zum Ende hin zuspitzt.
Besonders Marie, sowie auch die etwas eigenwillige Elinor habe ich sehr ins Herz geschlossen und gehofft, dass es für beide eine hoffnungsvolle Zukunft gibt.
Was mir insgesamt sehr zugesagt hat, ist der Schreibstil der Autorin. Man hat das Gefühl sie wählt alle ihre Worte mit Bedacht und es gelingt ihr hervorragend, die einzelnen Szenen so detailliert zu beschreiben, dass ich sie stets vor mir sehen konnte. Das alles ohne, dass es übertrieben oder überladen gewirkt hätte.
Mit der Cornwall-Saga hat die Autorin in jedem Fall eine spannende und ereignisreiche Familiengeschichte geschaffen, welche spannende Lesestunden verspricht. Besonders der zweite Teil hat mich dann auch absolut gepackt und mich mit den kleinen Fragezeichen versöhnt, die ich anfangs noch hatte.
Wer Romane mit Spannung und Geheimnissen vor der Kulisse Englands mag, der wird hier auf jeden Fall fündig.