>Die Erfindung der Mehrheit< führt in ein Terrain, das zugleich vertraut und kaum je hinterfragt ist: den Begriff der Mehrheit selbst. Was bedeutet es, wenn ein zahlenmäßiges Übergewicht zur Quelle von Legitimation wird? Und warum wird aus einem flüchtigen Stimmungsbild eine dauerhafte Ordnung, die sich auf die Formel >Im Namen des Volkes< beruft? Das Buch beleuchtet die historischen, politischen und gesellschaftlichen Wege, auf denen aus einem simplen quantitativen Verhältnis ein maßgebliches Prinzip menschlicher Organisation wurde. Die Analyse folgt dabei den feinen Rissen im Fundament demokratischer Selbstverständlichkeiten. Sie zeigt, wie das Mehrheitsprinzip immer wieder seine Form wechselt - mal physikalische Gewissheit, mal juristische Fiktion, mal politisches Werkzeug. In dieser Bewegung tritt ein paradoxes Muster zutage: Die Mehrheit soll Sicherheit stiften, verweigert aber gerade diese Stabilität, weil sie selbst veränderlich bleibt. Was als Ausdruck kollektiver Vernunft erscheint, erweist sich bei näherer Betrachtung oft als Konstruktion, die Legitimation verspricht, ohne sie dauerhaft zu gewährleisten. Das Buch öffnet damit einen Blick auf ein Prinzip, das die Moderne prägt, dessen Voraussetzungen jedoch selten reflektiert werden. Eine präzise Untersuchung der Mechanismen, die Mehrheiten hervorbringen, sie verwandeln oder unterlaufen - und ein stilles Nachdenken darüber, wie fragil ein Konzept ist, das als selbstverständlich gilt.
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