Die Geschichte der Rente beginnt als politisches Projekt von bemerkenswerter Klarheit: ein verlässlicher Rahmen, der der wachsenden Industriegesellschaft Sicherheit geben sollte. Doch wie wandelte sich ein einst stabiles Versprechen über mehr als ein Jahrhundert hinweg in ein System, das heute zwischen Anspruch und Wirklichkeit neu austariert werden muss? Der Blick auf die frühen Weichenstellungen offenbart ein Zusammenspiel aus politischem Kalkül, ökonomischer Logik und gesellschaftlichen Erwartungen, das die spätere Entwicklung prägte. Im Verlauf der Jahrzehnte traten Verschiebungen ein, die das Fundament des Sozialvertrags veränderten: demografische Umbrüche, finanzielle Belastungen, politische Eingriffe und die zunehmende Diskrepanz zwischen Lebensarbeitszeit und Lebensdauer. Aus diesen Faktoren ergibt sich ein Bild, das weniger von einzelnen Entscheidungen, sondern vielmehr von historischen Strömungen geformt wurde. Wie konnte ein System, das lange als selbstverständlich galt, seine Stabilität verlieren - und was bedeutet das für eine Gesellschaft, die auf Verlässlichkeit angewiesen ist? Das Buch zeichnet diese Entwicklung nach, ohne zu dramatisieren. Es beschreibt, wie aus einer klaren Idee ein komplexes Gefüge wurde, in dem Sicherheit stets neu verhandelt werden muss. Die Analyse bietet keine einfachen Antworten, sondern öffnet den Blick für die Mechanismen, die ein zentrales Element des modernen Sozialstaats seit seiner Entstehung begleiten.
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