Ileana lebt auf einer besonderen Insel: auf Calliste, die neben Menschen von versteinerten Kreaturen bevölkert wird. Von Magie angehaucht, erwachen diese Wesen alle siebzehn Jahre für zwei Tage zum Leben. Da Ileana während des vergangenen Erwachens geboren wurde, ist sie nun besonders gespannt
darauf, die Versteinerten kennenzulernen, die sie als Neugeborenes erlebten. Das gegenwärtige Erwachsen…mehrIleana lebt auf einer besonderen Insel: auf Calliste, die neben Menschen von versteinerten Kreaturen bevölkert wird. Von Magie angehaucht, erwachen diese Wesen alle siebzehn Jahre für zwei Tage zum Leben. Da Ileana während des vergangenen Erwachens geboren wurde, ist sie nun besonders gespannt darauf, die Versteinerten kennenzulernen, die sie als Neugeborenes erlebten. Das gegenwärtige Erwachsen entwickelt sich jedoch ganz anders, als Ila sich das vorgestellt hat. Gemeinsam mit ihren Freunden schlittert sie von einer gefährlichen Situation in die nächste. Und damit nicht genug. Noch immer hängt Ileana an Rheo, einem Jungen, den sie bereits im Kindesalter liebte. Hinzu kommt nun der Tourist Taron, zu dem sie ebenfalls eine Verbindung verspürt und der ein verheerendes Geheimnis zu hüten scheint. Auch ihre Eltern verheimlichen ihr etwas – etwas, das ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen wird. Neben atemloser Gefahr, aufklärenden Gesprächen und zu lüftenden Geheimnissen, führt Ila ihre ganz eigene Mission: herauszufinden, weshalb die Ewigen überhaupt versteinern.
„Die Ewigen von Calliste“ ist ein Fantasy-Roman mit eindrucksvoller Atmosphäre. Sobald der Leser das Buch aufschlägt, taucht er ein in das “Inselfeeling“ von Calliste, das geprägt ist von sandigen Pinienwäldern, prächtigen Steinformationen, düsteren Höhlen und überirdisch blauem Meereswasser. Das Lesen gleicht einer Urlaubsreise auf unbekanntem, aber höchst magischem und imponierendem Terrain.
Über fehlende Spannung kann man sich definitiv nicht beklagen. Es ist immer etwas los, nie wird einem langweilig. Die Spannung geht gleich von mehreren Komponenten aus – von der Handlung an sich, vom Schauplatz und von den Figuren. Es gibt mehrere Geheimnisse, die zu Anfang im Hintergrund schwelen und sich schließlich zunehmend nach vorne drängen; die Neugierde des Lesers wecken. Die Geheimnisse sind größtenteils undurchschaubar und dadurch umso erstaunlicher, sobald sie gelüftet werden.
Wer sich zwischenrein Atempausen wünscht, wird diese allerdings nicht bekommen. Da das Erwachen der Versteinerten lediglich zwei Tage andauert, ist die Handlung größtenteils in ebendiesen Zeitraum “gequetscht“. Es geht von einer abenteuerlichen Situation zur nächsten, dazwischen bleibt keine Gelegenheit zu Verschnaufen oder um die bereits gelüfteten Geheimnisse zu verdauen.
Eines ist sicher: Wer das Buch aufschlägt, bleibt bis zur letzten Seite darin gefangen.
Die Figurenwelt ist facettenreich und trägt zu der einzigartigen Stimmung bei. Die Protagonistin Ileana ist dem Leser hochsympathisch, da sie sehr authentisch ist und man sich perfekt in sie hineinversetzen kann. Sie ist keine klischeehafte Romanheldin, die restlos von sich überzeugt ist, und gerade das macht ihren Mut und ihre Entschlossenheit dermaßen beeindruckend und fesselnd.
Es kommen sehr viele Nebenfiguren vor, die allesamt höchst unterschiedliche Charaktere und Herkunftsländer mitbringen, was die Truppe bunt und anschaulich macht. Es fallen sehr viele fantasiereiche Namen, aber zum Glück kann man diese schnell den Gesichtern zuordnen und kommt nicht durcheinander.
An dieser Stelle haben auch die Versteinerten auf jeden Fall eine Erwähnung verdient. Man könnte annehmen, sie alle seien eintönige Steinfiguren, aber das Gegenteil ist der Fall. Sobald sie erwacht sind, sind sie Lebewesen mit Bedürfnissen und Seelen, die unterschiedlichen nicht sein könnten. Ihre Eigenschaften reichen von hilfsbereit über zurückgezogen bis hin zu neugierig und missfällig. Die Versteinerten bei ihrem Erwachensprozess zu verfolgen, ist unglaublich unterhaltsam.
Auch die Dreiecksbeziehung, die zwischen Ila, Rheo und Taron herrscht, unterstützt das abwechslungsreiche Gesamtpaket des Romans. Ich persönlich wusste bis zum Ende hin nicht, für welchen der beiden sie sich entscheidet. Um ehrlich zu sein, habe ich auch keine heimliche Hoffnung gehegt, sie möge einen bevorzugen, da ich sowohl Rheo als auch Taron sehr sympathisch und durch ihre vielen Facetten und Geheimnisse anziehend fand.
Was das Lesen von „Die Ewigen von Calliste“ ebenfalls vielfältig gestaltet, sind die Perspektivwechsel. Auf diese Weise erhält man unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen.
„Die Ewigen von Calliste“ ist ein magischer Fantasy-Roman mit naturnahen, angenehmen Figuren, einer atemberaubenden Kulisse, ganz viel Spannung, tollen Geheimnissen und einer außerordentlich besonderen Atmosphäre. Den Roman kann ich jedem empfehlen, der sein Herz an das Fantasy-Genre gehängt hat, gleichzeitig jedoch etwas anderes als die üblichen Klischees zu lesen bekommen möchte. Wer eine große Portion Spannung auf einen Schwung verträgt, der wird sich an dem Buch auf jeden Fall erfreuen.
Liebesbuch-Fans werden womöglich nicht gänzlich befriedigt, da die Liebesgeschichte eher in einem Nebenstrang der Handlung abläuft und nicht im Vordergrund steht.
Unabhängig davon werden sowohl jüngere als auch ältere Leser mit dem Roman glücklich sein.