Als ich gehört habe, dass es eine Fortsetzung von „Drachenreiter“ (1997) gibt, war ich restlos begeistert. Den „Drachenreiter“ samt allen darin vorkommenden Figuren habe ich schon vor über 15 Jahren ins Herz geschlossen und nun war ich auf „Die Feder eines Greifs“ sehr gespannt. Ich muss sagen,
meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Es gab nicht nur ein lang ersehntes Wiedersehen mit den…mehrAls ich gehört habe, dass es eine Fortsetzung von „Drachenreiter“ (1997) gibt, war ich restlos begeistert. Den „Drachenreiter“ samt allen darin vorkommenden Figuren habe ich schon vor über 15 Jahren ins Herz geschlossen und nun war ich auf „Die Feder eines Greifs“ sehr gespannt. Ich muss sagen, meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Es gab nicht nur ein lang ersehntes Wiedersehen mit den witzigen, sympathischen, fürs Gute kämpfenden Figuren. Eine zauberhafte, kluge Geschichte voller Magie und Lebensweisheit überzeugte auf der ganzen Linie.
„Die Feder eines Greifs" ist Lesegenuss vom Feinsten: spannend, magisch und atmosphärisch. Ein großer, fantastischer Roman der international gefeierten, preisgekrönten Autorin Cornelia Funke.“ Die zwei letzten Sätze kann ich ohne wenn und aber unterschreiben. Es war so magisch, atmosphärisch und spannend, dass ich das Buch fast einem Rutsch gelesen habe.
Man trifft viele Fabelwesen, die in dem neu erschaffenen Areal in den entlegenen Gebieten Norwegens ihr Zuhause gefunden haben. Barnabas Wiesengrund hat dafür gesorgt und nun hat er und seine Familie, Ben inklusive, eine Lebensaufgabe, die Fabelwesen, deren Existenz bedroht ist, aus allen Ecken der Welt dorthin in Sicherheit zu bringen. Von noch mehr Fabelwesen wird gesprochen oder sie werden auch nur flüchtig erwähnt. Tatsache ist: man taucht in diese andere, magische Welt ein und es gibt kein Zurück bis das Buch ausgelesen ist.
Es gibt einige neue Figuren, die es sich lohnt kennenzulernen. Ein Krebs namens Eugen mit zehn Beinen und vier Augen auf Stengeln ist nur einer davon. So viel kreativer Phantasie, die diese Geschichte in sich hat, ließ mich immer wieder staunen.
Die Geschichte lässt sich auf mind. zwei Ebenen lesen: Vordergründig ist es ein Abenteuer, eine magische Reise zu einer geheimnisvollen Insel in Indonesien, wo es Greife mit goldenen Federn gibt. Wenn man aber auch hinter das Abenteuerliche schauen mag, entdeckt klare Botschaften, die der Menschheit Spiegel vors Gesicht halten und zum besseren, rücksichtsvolleren Umgang miteinander und der Umwelt aufrufen.
Die zahlreichen Zeichnungen von Cornelia Funke, die fast jede Seite dieses wunderbaren Buches schmücken, führen einem vor Augen, wie die Figuren und Handlungsorte in den Augen der Autorin aussehen. Da gibt es z.B. einen Drachen mit niedlichem Röschenmuster auf seinem Panzer, da ist Lola Grauschwanz ganz stolz wie abenteuerbereit in ihrer Fliegermontur, da sind Lung und Ben, Barnabas, der Homunkulus uvm. Alle: Menschen, Tiere und Fabelwesen haben auf diesen Zeichnungen immer einen bestimmten Gesichtsausdruck, der gerade zu der beschriebenen Situation bestens passt.
Lola Grauschwanz ist diesmal für lustige Wortschöpfungen zuständig. Schon allein wie sie das Wort Homunkulus jedes Mal verbiegt, ließ mich öfter schmunzeln. Bei ihren Schimpftiraden musste ich schon fast auflachen. Aber auch das Koboldmädchen lässt hier und dort ein witziges Schimpf-Wörtchen hören, dem viel Fantasie zugrundeliegt.
Als Tüpfelchen auf dem i gibt es wunderschöne Zitate vor jedem Kapitel aus diversen bekannten und weniger bekannten Werken anderer Autoren, die nachdenklich stimmen und den Inhalt des kommenden Kapitels auf ihre besondere Art beleuchten. Auch das hat das Buch so spannend und lesenswert gemacht und zum Lesegenuss wesentlich beigetragen.
Fazit: Ein sehr schönes Buch. In jeder Hinsicht. Eignet sich prima für Kinder und diejenigen, die es auch nach Jahrzehnten geblieben sind.
Vielen herzlichen Dank für dieses wundervolle, magische, weise Buch. Ich freue mich, dass die Autorin zurück zum Drachenreiter gefunden hat und diese Geschichte fortgesetzt wurde. Ich hoffe, dass sie uns mit noch vielen weiteren Bändern davon beglücken wird.