Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Messe ihre Rolle im planwirtschaftlichen Literaturbetrieb. Die DDR nutzte sie als Leistungsschau, um Bücher und Kultur vor internationaler Kulisse in Szene zu setzen. Dabei diente das Frankfurter Pendant als Maßstab. Für die Lesenden in der Diktatur bot die Messe einzigartigen Zugang zu westlichen Medieninhalten und war Ort des legendären Messeklaus. Dieser Offenheit begegneten die Beteiligten mit Zensur und Überwachung durch die Staatssicherheit.
Durch die Messe wurde Leipzig zu einem Knotenpunkt des deutsch-deutschen Kulturaustauschs. Die Verlage der Bundesrepublik suchten den Kontakt und wirkten als Schrittmacher des innerdeutschen Literaturtransfers. Mit Blick auf die konfliktreiche Beziehung beider Börsenvereine leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Entspannung zwischen Ost und West.
Auf einer breiten Quellenbasis rekonstruiert Patricia F. Blume die Entstehung der Leipziger Buchmesse, ihre Funktionen und ihren Wandel. Dabei verbindet sie Buchhandelsgeschichte mit Wirtschafts-, Alltags-, Kultur- und Rezeptionsgeschichte.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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"Alles in allem steht der buchwissenschaftlichen Fachwelt nunmehr ein höchst informatives, quellengesättigtes Grundlagenwerk zur Verfügung, das in seiner Breite und Tiefe kaum zu übertreffen ist und reichlich Anknüpfungsmaterial für künftige Forschungen bietet." Christoph Links in: Archiv für Geschichte des Buchwesens
"Blumes umfangreiches, faktengesättigtes und mit statistiken, Grafiken und zeitgenössischen Fotografien üppig ausgestattetes Buch ist ein Grundlagenwerk,
dessen Lektüre jedem an der deutschen Nachkriegs- und Buchgeschichte interessierten zu empfehlen ist." Mark Lehmstedt in: FAZ 25.05.2025