Professor Reckwitz wird sich freuen. Da schreibt er ein Buch als Soziologieprofessor für seine Studierende und bekommt dafür den Bayerischen Literaturpreis als bestes Sachbuch.
„The winner takes it all.“ So lautet witzigerweise auch eine These des Buches, also zum Beispiel bei einem Youtube-Clip
kommt es erst mal darauf an die ersten 500.000 Klicks zu bekommen, der Rest geht von alleine.…mehrProfessor Reckwitz wird sich freuen. Da schreibt er ein Buch als Soziologieprofessor für seine Studierende und bekommt dafür den Bayerischen Literaturpreis als bestes Sachbuch.
„The winner takes it all.“ So lautet witzigerweise auch eine These des Buches, also zum Beispiel bei einem Youtube-Clip kommt es erst mal darauf an die ersten 500.000 Klicks zu bekommen, der Rest geht von alleine. Matthäus-Effekt wird das an anderer Stelle genannt.
Inhaltlich könnte man das Buch in einem Satz zusammenfassen: In der Gesellschaft der Moderne zählte die Normalität, in der Spätmoderne die Einzigartigkeit, das Besondere oder eben die Singularität.
Dies gilt für Objekte, Subjekte, Räume, Zeiten und Kollektive. Singularitäten entstehen durch Authenzität und gute Bewertungen, die dank der Digitalisierung nicht nur Experten vornehmen. Es gibt kurzzeitige und langzeitige Singularitäten. Singularitäten führen zu einer Spaltung der modernen Gesellschaft, die nicht nur den Weg nach oben kennt, weshalb der Autor den Begriff „Paternostereffekt“ einführt. Sie wirken sich auf alle Bereiche aus wie Essen, Wohnen, Reisen, Körper, Erziehung und Schule.
Sogar zwischen Städten entsteht ein Wettbewerb und auch die neuen politischen Strömungen lassen sich mit Singularitäten erklären.
Wäre ich jetzt ein Student, würde diese Zusammenfassung wohl nicht ausreichen. Das Buch eignet sich gut zum Lernen, da häufig mit erstens, zweitens, drittens… klar gegliedert wird, aber als Sachbuch für die Allgemeinheit schreckt die Sprache doch sehr ab. Fast jeder Satz enthält ein Fachwort und wirklich alles wird definiert (selbst wie ein Computer arbeitet).
Mehr Kürze und mit 130 Seiten wäre es ein gutes Buch geworden, dazu aber bitte noch eine Sprache auch für Nichtsoziologen. Wahrscheinlich wollte Reckwitz ein solches Buch aber gar nicht schreiben. Unverständlich nur, warum dieses Buch dann Preise bekommt. 2 Sterne