dem Sensenmann auf der Spur
Vorweg: Lieber Verlag, Schriftgröße 11 wäre schön gewesen. So wurde ich verleitet, den eng aneinandergereihten Text in entsprechender Schnelligkeit zu lesen. Das passte deswegen gut, weil der Roman sich zwar durchgehend mit dem Tod beschäftigt, aber eine
Rahmenerzählung fehlt.
Der Roman beginnt vielversprechend mit Sourie, der immer über den Tod spricht und seiner…mehrdem Sensenmann auf der Spur
Vorweg: Lieber Verlag, Schriftgröße 11 wäre schön gewesen. So wurde ich verleitet, den eng aneinandergereihten Text in entsprechender Schnelligkeit zu lesen. Das passte deswegen gut, weil der Roman sich zwar durchgehend mit dem Tod beschäftigt, aber eine Rahmenerzählung fehlt.
Der Roman beginnt vielversprechend mit Sourie, der immer über den Tod spricht und seiner Freundin Tessa, die sich im Restaurant des Ich-Erzählers befinden.
So philosophiert Sourie auf Seite 17: „Nun, der Tod lächelt uns an […] Er ist das unlösbare Rätsel, das Wissen, das es nicht gibt. Eine grandiose Zumutung, denn er ist auch die absolute Gewissheit. Niemand kommt an ihm vorbei, doch wir wissen nichts über ihn. Wir wissen vieles über das Sterben, aber nichts über den Tod.“
Neben diese Bemerkungen landen wir schnell im Augustinusheim, wo die Pflegebedürftigen auf den Tod warten. Dabei denken sie über ihr Leben nach. In Erinnerung ist mir der Zoodirektor geblieben, der jeden Tag Sex haben musste. Und hier frage ich die Autorin, ob es nicht noch andere Formulierungen für Sex haben gibt.
Immer wieder tauchen Sinnsprüche auf, nicht immer sind sie gelungen. Doch auf S.137 wird über Demenzkranke Personen gesagt: „Im Idealfall vergessen sie irgendwann, dass sie vergessen.“
Doch nicht nur der Tod im Alter, auch der Tod durch Terror wird behandelt, da über einen Mann berichtet wird, der beim Konzert im Bataclom in Paris ums Leben kam. Aus meiner Sicht hat sich die Autorin über das Thema Tod umfassend gebildet, ja es kommt schon einem Sachbuch nahe.
Auch unsere Hauptfigur Sourie hat mehr mit dem Tod zu tun, als wir anfangs glauben. Ich will aber nicht spoilern.
Wie ich schon oft geschrieben habe, aber lange nicht mehr: Ein Buch mit Licht und Schatten, 3 Sterne.