Isabel Allende erzählt uns in ihrem neuen Buch von der Sklavin Zarité, kurz Teté genannt, die im früheren Saint Domingue, was heute Haiti ist, vom französischen Plantagenbesitzer Valmorain gekauft wird und die ihm den Haushalt führt. Valmorain behandelt seine Sklavin sehr schlecht, missbraucht sie
seit ihrem elften Lebensjahr und schwängert sie mehrmals, was jedoch im 18. Jahrhundert an der…mehrIsabel Allende erzählt uns in ihrem neuen Buch von der Sklavin Zarité, kurz Teté genannt, die im früheren Saint Domingue, was heute Haiti ist, vom französischen Plantagenbesitzer Valmorain gekauft wird und die ihm den Haushalt führt. Valmorain behandelt seine Sklavin sehr schlecht, missbraucht sie seit ihrem elften Lebensjahr und schwängert sie mehrmals, was jedoch im 18. Jahrhundert an der Tagesordnung war. Zusammen erleben sie das Auf und Ab der Sklaverei in Saint Domingue, und einen blutigen Sklavenaufstand, der sie zwingt, nach New Orleans auszuwandern. Teté erpresst ihre Freiheit, doch in New Orleans kreuzen sich ihre Wege immer wieder, als ob das Schicksal sie verbunden hat. Mit verheerenden Konsequenzen...
Dieses Buch ist wieder einmal eine Geschichte, die sich über mehrere Generationen zieht. Geschickt verknüpft Isabel Allende ihre Fiktion mit historischen Fakten, und versteht es, den roten Faden durchgängig aufrechtzuerhalten, auch wenn sie sehr oft ausführlich zu vielen Nebenfiguren schwenkt. Ihr Schreibstil ist eindringlich und voller kleiner Anspielungen, manche Ereignisse schildert sie so subtil, dass man gar nicht sofort deren Tragweite begreift. Einige Kapitel schildert Allende aus Zarités Sicht (die meisten sind in der dritten Person geschrieben), wenn besondere Ereignisse ins Haus stehen, was mir sehr gefallen hat, denn ihre Perspektive gibt dem ganzen nochmal etwas mehr Persönlichkeit. Jedoch hatte ich auch das Gefühl, dass manche Handlungsstränge unausgegoren waren, zudem hatte das Buch besonders zur Mitte hin sehr viele Längen, als der Sklavenaufstand in aller Ausführlichkeit beschrieben wurde. Erst zum Ende hin, als Teté in New Orleans ist, wird das Buch wieder richtig packend und am Ende musste ich tatsächlich ein bisschen schlucken. Alles in allem ein sehr schönes Buch, was mich aber nicht so überzeugt hat wie "Das Geisterhaus".