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In seinen Kolumnen äußert sich Lukas Bärfuss zu vielfältigen, aber immer drängenden Fragen unserer Zeit. "Die Geschichte bewegt sich nicht im Ochsengang, nicht in einem gleichmäßigen Trott. Sie gleicht eher den wilden Sprüngen eines Pferdes, das nach Tagen im Stall wieder auf die Weide gelassen wird", heißt es bei Lukas Bärfuss. Und er unterzieht sie in seinen Kolumnen 2019/2020 gewissermaßen in Echtzeit seinem prüfenden Blick, etwa wenn er sich staunend klarmacht, was eigentlich das wirklich Neue an einem eben auf den Markt kommenden iPhone ist: nichts Wesentliches, und wenn er dann aber…mehr

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Produktbeschreibung
In seinen Kolumnen äußert sich Lukas Bärfuss zu vielfältigen, aber immer drängenden Fragen unserer Zeit. "Die Geschichte bewegt sich nicht im Ochsengang, nicht in einem gleichmäßigen Trott. Sie gleicht eher den wilden Sprüngen eines Pferdes, das nach Tagen im Stall wieder auf die Weide gelassen wird", heißt es bei Lukas Bärfuss. Und er unterzieht sie in seinen Kolumnen 2019/2020 gewissermaßen in Echtzeit seinem prüfenden Blick, etwa wenn er sich staunend klarmacht, was eigentlich das wirklich Neue an einem eben auf den Markt kommenden iPhone ist: nichts Wesentliches, und wenn er dann aber resümiert, welche grundstürzenden Dinge passiert sind in den wenigen Jahren, die es dieses Telefon überhaupt erst gibt. Seit 2008 nämlich. Das Kleine und das Große sind auf eine verblüffend einleuchtende Weise miteinander verzahnt. Bärfuss springt in seinen Themen, mal ist er analytisch kühl, mal argumentiert er leidenschaftlich polemisch, ob es um Corona geht oder um die Gleichberechtigung der Frauen, um Identitätspolitik, um die USA, China, den Brexit und immer wieder um die Schweiz. Durchaus bemerkt er, dass die ständigen Veränderungen den Menschen Angst machen können, aber dennoch macht er als die größere Gefahr die Stagnation aus. Als wacher Zeitgenosse will er sich einmischen, als genauer Beobachter und denkender Mensch, der Politisches und Poetisches in der Tradition Heinrich Heines zusammenbringt.

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Autorenporträt
Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun / Schweiz, ist Dramatiker und Romancier, Essayist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. Er erhielt zahlreiche Preise, zuletzt u. a.: Berliner Literaturpreis (2013), Schweizer Buchpreis (für "Koala", 2014), Nicolas-Born-Preis (2015). Mit "Hagard" stand er 2017 auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. 2019 wurde Lukas Bärfuss mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Lukas Bärfuss ist ein Moralist, behauptet Rezensent Jan Wiele. Er möchte selbst ein guter Mensch sein und Werke schreiben, die dieses Gutsein im Sinne globaler Gerechtigkeit reflektieren, lernt Wiele aus den Bärfuss-Essays. Psychologische Einfühlung und Fabulisierungslust im Roman lehnt der Schweizer Autor ab. Doch immerhin gestehe er ihm als Form - solange er "glaubwürdig" ist - noch eine Existenzberechtigung zu. Ist das jetzt Neue Sachlichkeit oder doch eher Sozialistischer Realismus, fragt sich der Rezensent. Etwas sonderbar, dass Bärfuß aber einen Kanon vermisst, der in der Schweiz bereits abgeschafft sei. Glaubwürdiger soll der aber sein, nicht mittels Manipulationen, sondern mit Argumenten erstellt, lesen wir. Wiele möchte drüber nachdenken.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dem Autor und Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss geht es in jeder Zeile um das Ganze« (Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung, 24.11.2020) »ein hochanregender Essayband« (Wilm Hüffer, SWR2 am Morgen, 02.12.2020) »Deutlicher denn je wird in diesem, seinem dritten Essayband, dass Bärfuss das Ideal eines Schriftstellers als eines guten, vorbildlichen Menschen anstrebt.« (Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.2021) »empathisch geschrieben - deshalb sehr lesenswert« (Brigitta Klaas Meilier, P.S., 29.01.2021)