„Bookshop Cinderella“ ist der Originaltitel dieses Romans und er beschreibt meines Erachtens dieses Buch viel besser als der deutsche Untertitel „Die Liebe eines Dukes“ (was, Verzeihung, ziemlich nach Groschenroman klingt…). Schade, dass das Buch (bisher) so wenig Aufmerksamkeit bekommt - denn es
ist definitiv besser als man bei diesem Titel annehmen könnnte.
In dieser wirklich süßen…mehr„Bookshop Cinderella“ ist der Originaltitel dieses Romans und er beschreibt meines Erachtens dieses Buch viel besser als der deutsche Untertitel „Die Liebe eines Dukes“ (was, Verzeihung, ziemlich nach Groschenroman klingt…). Schade, dass das Buch (bisher) so wenig Aufmerksamkeit bekommt - denn es ist definitiv besser als man bei diesem Titel annehmen könnnte.
In dieser wirklich süßen Historical Romance geht es um Evie, 28, die im London des späten 19. Jahrhunderts einen Buchladen führt. Und falls sich jemand fragen sollte - durften Frauen das denn damals einfach so? Ja, sie durften - wenn sie unverheiratet waren, d.h. ledig oder Witwe. Es war aber nicht gerade der typische Lebensentwurf von Frauen damals, dennoch finden sich Beispiele für Ladeninhaberinnen um diese Zeit.
In diesen Buchladen schneien ein paar Herren der gehobenen Gesellschaft, was letztlich zu einer Wette zwischen dem Duke of Westbourne und den anderen führt: wetten, dass der Duke es nicht schafft, die bürgerliche Evie in die Gesellschaft einzuführen und zur Ballkönigin zu machen?
Nun, wir müssen nicht darüber reden wie die Geschichte sich entwickelt oder wie sie ausgeht. Das ist bei dieser Art von Romanen natürlich klar - hier ist eindeutig der Weg das Ziel und die Unterhaltung absolut vorrangig. Und ich muss sagen - hier bekommen die Leser auch, was sie erwarten: Glanz, Glamour, ein selbstbewusstes „Aschenputtel“, das sich hervorragend entwickelt und dabei - das fand ich sehr schön dargestellt - nie gegen ihre eigenen Überzeugungen handelt.
Denn hier haben viele Cinderella-Geschichten ihren Knackpunkt. Die Protagonistinnen sind oft jung, naiv und ihre Handlungen mitunter schwer nachzuvollziehen. Nicht so Evie. Sie ist eine Frau, die mitten im Leben steht und für sich einzustehen weiß. Ich habe kaum eine Szene gefunden, in der sie - der Dramatik des Buches zuliebe - unüberlegt oder ahnungslos wirkt. Selbst als das Buch einen gewissen Spice-Faktor entwickelt und Evie naturgemäß nicht mit einem Erfahrungsschatz glänzen kann, macht sie dies auf charmante Art wett und versetzt ihren Herzog in Staunen - das hat mich tatsächlich amüsiert, ohne dass es platt oder beschämend wirkte.
Für alle, die sich gern in Bridgerton-Welten träumen, die rauschende Ballnächte und traumhafte Seidenkleider mögen, ist dieser Roman beste Unterhaltung, ohne den Respekt vor seinen Figuren zu verlieren. Ich mochte diesen Reihenauftakt sehr und werde mit Sicherheit auch lesen, welche Abenteuer die Heldinnen der Folgebände im Savoy und in London erleben!