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Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen." Oscar Wilde
Es ist Sommer geworden. Auf der kleinen Insel in der Elbmündung sind die ersten Feriengäste angekommen, und für den Wirt der Gaststätte Blinkfeuer hat die Saison begonnen. Da peitscht ein Unwetter von der Nordsee über die Insel, und als die Menschen sich wieder an den Strand trauen, liegt dort eine große Kiste, im Sturm über Bord gegangen von einem Schiff der China Shipping Container Lines. Darin befinden sich Masken, bestimmt für das Völkerkundemuseum…mehr

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Produktbeschreibung
Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen." Oscar Wilde

Es ist Sommer geworden. Auf der kleinen Insel in der Elbmündung sind die ersten Feriengäste angekommen, und für den Wirt der Gaststätte Blinkfeuer hat die Saison begonnen. Da peitscht ein Unwetter von der Nordsee über die Insel, und als die Menschen sich wieder an den Strand trauen, liegt dort eine große Kiste, im Sturm über Bord gegangen von einem Schiff der China Shipping Container Lines. Darin befinden sich Masken, bestimmt für das Völkerkundemuseum in Hamburg. Die Menschen probieren die Masken an, sind plötzlich selbst Drache, Tiger oder Puma. Die vermeintliche Maskierung bringt das wahre Gesicht zum Vorschein. Daraus ergeben sich Komplikationen ...


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Autorenporträt
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg, Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z. B. Der Mann im Strom, 1957, oder Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalsozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war international ein großer Erfolg. Der Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (Das Vorbild, 1973, Heimatmuseum, 1978, Der Verlust, 1981, Exerzierplatz, 1985, Die Auflehnung, 1994, Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009.

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wolfgang Schneider hat im neuen Erzählungsband von Siegfried Lenz eine "verschmitzte Altmeisterlichkeit" und einen Hang zum Surrealen gefunden, die ihm durchaus zusagen. In seiner Titelerzählung "Die Maske" lässt der Autor, der wie kein zweiter Küsten- und Meeresatmosphäre zu evozieren weiß, wie der Rezensent schwärmt, einen angespülten Schiffscontainer mit chinesischen Masken eine ganze Insel in dionysischen Rausch geraten. Deutlich macht Rezensent Schneider, dass sich der späte Autor von "psychologischer Plausibilität" nicht mehr einengen lässt. Überhaupt enthält der Band in seinen Augen einige bemerkenswerte Erzählungen, wie "Der Entwurf", in dem ein Schriftsteller seiner Frau das tragische Ende des gemeinsamen Sohnes erzählt, der doch, wie am Ende klar wird, bereits bei der Geburt gestorben war. Das Konstruierte dieser Schlusspointe nimmt der Rezensent umso williger hin, als dass er die Geschichte einfach "gut erzählt" findet. Und wenn er eine Erzählung wie "Antonia mit dem blauen Schal" wegen ihrer allzu klappernden Mechanik mal für nicht so gelungen hält, dann sieht er sich von der nächsten Geschichte schon wieder durch die "originelle Erzählidee" entschädigt.

© Perlentaucher Medien GmbH