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Die zeithistorische Forschung hat in Deutschland immer wieder Anlass zu breiten öffentlichen Debatten gegeben. Fritz Fischers Arbeiten über den Ersten Weltkrieg, Anfang der sechziger Jahre publiziert, öffneten den kritischen Blick auf die deutsche Nationalgeschichte. Der »Historikerstreit« der achtziger Jahre über die Einzigartigkeit des Holocaust brachte die Auseinandersetzung der Fachgelehrten erneut in die breitere Öffentlichkeit. Die Vereinigungsdebatte und schließlich die Kontroverse um Goldhagens Buch »Hitlers willige Vollstrecker« stellen eindrücklich unter Beweis, wie sehr…mehr

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Produktbeschreibung
Die zeithistorische Forschung hat in Deutschland immer wieder Anlass zu breiten öffentlichen Debatten gegeben. Fritz Fischers Arbeiten über den Ersten Weltkrieg, Anfang der sechziger Jahre publiziert, öffneten den kritischen Blick auf die deutsche Nationalgeschichte. Der »Historikerstreit« der achtziger Jahre über die Einzigartigkeit des Holocaust brachte die Auseinandersetzung der Fachgelehrten erneut in die breitere Öffentlichkeit. Die Vereinigungsdebatte und schließlich die Kontroverse um Goldhagens Buch »Hitlers willige Vollstrecker« stellen eindrücklich unter Beweis, wie sehr Zeithistoriker heute zu Initiatoren breit geführter öffentlicher Debatten geworden sind. Die großen zeithistorischen Kontroversen haben die politische Kultur der Bundesrepublik nachhaltig geprägt. Zugleich haben sie die Zeitgeschichte für kritische Fragestellungen und Innovationen geöffnet. Der Band zeichnet die wichtigsten Debatten allgemeinverständlich nach und situiert sie im spannungsreichen Geflecht von Forschungsdiskussion und medialer Vermittlung. Damit liefert er zugleich eine Einführung in die Geschichte des Fachs über den Gang ihrer wichtigsten Kontroversen.

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Autorenporträt
Dr. Klaus Große Kracht ist Nachwuchsgruppenleiter der Graduiertenschule im Exzellencluster »Religion und Politik« der Universität Münster.
Rezensionen
'Anregende Studie' (Sven Reichardt, Süddeutsche Zeitung)

'Intelligente, zügig geschriebene Darstellung ... verdienstvolle Publikation' (Volker Ullrich, Die Zeit)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sven Reichardt hat diese Studie über Historikerkontroversen seit 1945 mit großem Interesse gelesen. Dem Autor geht es darin um Historikerdebatten, die sich im Bewusstsein der Öffentlichkeit entfaltet haben und die zudem "tief mit der politischen Kultur" verknüpft waren, erklärt der Rezensent. In fünf großen Kapiteln werden die großen Historikerauseinandersetzungen "im Schnelldurchgang" vorgestellt: von der so genannten Fischer-Debatte um die deutsche Schuld am Ersten Weltkrieg Anfang der 60er Jahre, über die Faschismusdebatte in den 70ern, vom "Historikerstreit" in den späten 80-er Jahren, der Debatte um Nation und Nationalbewusstsein nach dem Fall der Mauer bis zur Goldhagen-Kontroverse. Besonders das Kapitel zum "Historikerstreit" hebt der Rezensent als sehr "lesenswert" hervor, weil der Autor darin pointiert nachweise, dass solche Art Debatten in der Regel historisch rein gar nichts "wissenschaftlich Neues zu Tage fördern". Eine "anregende Studie", lobt Reichardt, der sich dennoch gewünscht hätte, Große Kracht hätte in seinem Buch die Frage angeschnitten, ob "Polemik und Provokation" nicht auch als "Prinzip von Wissenschaft" aufgefasst werden könnten. Zudem findet der Rezensent es schade, dass die Untersuchung der Rolle der Medien beim Autor nicht weit genug geht. Hier vermisst Reichardt eine "Typologie medialer Arenen", die einen Unterschied zwischen ernsthaftem Zeitungsartikel und TV-Produktionen a la "Guido-Knopp-Serien" machen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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