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Eberhard Seidel gelingt mit Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte das, was man sich von einem Sachbuch mit Anspruch erhofft. Ausgehend von diesem unscheinbaren Imbissgericht erzählt er die über 60-jährige Geschichte des türkischen Lebens in Deutschland neu: vom ersten Anwerbeabkommen über die ökonomischen, sozialen und gesellschafts-politischen Bedingungen, die die Entwicklung des preiswerten gastronomischen Klassikers begünstigt haben, bis hin zum rassistischen Terror des NSU, der zunächst als »Döner-Morde« durch die Presse ging. Seidel trifft Dönerproduzenten, Bäcker,…mehr

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Produktbeschreibung
Eberhard Seidel gelingt mit Döner. Eine türkisch-deutsche Kulturgeschichte das, was man sich von einem Sachbuch mit Anspruch erhofft. Ausgehend von diesem unscheinbaren Imbissgericht erzählt er die über 60-jährige Geschichte des türkischen Lebens in Deutschland neu: vom ersten Anwerbeabkommen über die ökonomischen, sozialen und gesellschafts-politischen Bedingungen, die die Entwicklung des preiswerten gastronomischen Klassikers begünstigt haben, bis hin zum rassistischen Terror des NSU, der zunächst als »Döner-Morde« durch die Presse ging. Seidel trifft Dönerproduzenten, Bäcker, Imbissbesitzer. Dabei lernen wir ganz nebenbei mehr als in jeder großen soziologischen Studie darüber, wie die Eingewanderten und ihre Nachkommen nicht nur die Essensgewohnheiten der Menschen, sondern das Land von Grund auf verändert haben. Das ABC des Döner Kebaps mit dem Rezept des Kochs Hamdi aus Kastamonu, das Rezept des Kochs Iskender aus Bursa sowie der Anleitung zur Dönerzubereitung à la Renan Yaman. Und mit vielen neuen Erkenntnissen zur Entstehungsgeschichte des Döner Kebaps im Osmanischen Reich, der Türkei und in Deutschland.

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Autorenporträt
Eberhard Seidel, 1955 in Sommerhausen geboren, studierte Soziologie und lebt in Berlin. Er hat viele Jahre als freier Journalist gearbeitet, war dann Meinungsredakteur und Leiter des Inlandsressorts der taz. Seit 2002 ist er Geschäftsführer der Initiative »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage«. Er ist Autor von Büchern über Migration, Islamismus, Rechtsextremismus und jugendlichen Subkulturen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Jörg Thomann scheut sich nicht, den Soziologen Eberhard Seidel als "Grandseigneur der Dönerwelt" zu titulieren. Entsprechend viel Information über den Döner entnimmt der Kritiker denn auch dieser Kulturgeschichte: Er liest vom Siegeszug des Kebabs seit den Siebzigern, dem immensen Fleischkonsum der Deutschen und dem wesentlich geringeren der Türken, der unklaren Herkunft des Kebabs - für Seidel ist schlicht eine ganze "Gründergeneration" verantwortlich - oder der Dönerbude als Begegnungsstätte, wo "Hans und Mustafa ins Gespräch" kamen. Dass die NSU-Morde als "Dönermorde" bezeichnet wurden oder der Gammelfleischskandal der Nullerjahre vor allem in Verbindung mit dem Döner gebracht wurde, ist für den Autor indes Beleg dafür, dass der Kebab noch immer nicht vollkommen in der deutschen Kultur angekommen ist. Das Buch unterhält den Rezensenten bestens, einiges hat er allerdings schon in anderen Büchern Seidels gelesen. Und warum der Döner zur Emanzipation der Frauen beigetragen haben soll, wie der Autor behauptet, hätte Thomann schon gern erfahren.

© Perlentaucher Medien GmbH