Mit einem fröhlichen »Grüß Gott, Herr Lachner«, betrat Fee Norden die Schreinerwerkstatt. Groß, hell und geräumig war sie und mutete eher wie ein Künstleratelier an. Auch der junge Mann, der Fee Nordens Gruß höflich erwiderte, hatte das ausdrucksvolle Gesicht eines Künstlers, und Christoph Lachner war auch einer, wie Fee dann feststellte, als sie die wunderschöne Eichentruhe betrachtete, die sie bei ihm bestellt hatte. Sie sollte ein Geschenk für ihren Vater sein. »Ich bin begeistert, Herr Lachner«, sagte sie, »das ist ja ein Meisterstück.« »So ähnlich war auch mein Meisterstück, aber zweimal genau dasselbe mache ich ungern«, erwiderte Christoph. »Ich bin sehr froh, dass es Ihnen gefällt, Frau Doktor. Dann kann ich wenigstens auf diese Weise ein wenig Dank dafür abstatten, dass Ihr Mann meiner Mutter so sehr geholfen hat.« »Das war selbstverständlich«, sagte Fee. »Jetzt muss ich nur noch überlegen, wie ich die Truhe zur Insel befördern lasse.« »Wenn es bis zum Samstag Zeit hat, kann ich sie hinbringen«, sagte Christoph sofort, »da hole ich Mutter doch ab. Im Variant bringe ich sie leicht unter, und dann weiß ich wenigstens auch gleich, dass sie gut ans Ziel kommt.« Er lächelte und wirkte gleich noch anziehender, denn er hatte wunderschöne ebenmäßige Zähne. »Es macht viel Spaß, wenn man nicht genau nach Vorschrift zu arbeiten braucht, wenn einem Spielraum gelassen wird.« »Den lasse ich Ihnen gern, Herr Lachner. Ich bestelle gleich noch eine Truhe für uns. Sie wird sich in unserer Diele auch wunderhübsch machen. Kann ich die Rechnung gleich bezahlen?« »Aber nein, Frau Doktor, es ist nicht so eilig.«
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