Panik in Echtzeit
Simon Winter steht vor einem alten verlassen Hote., das defintiv schon bessere Tage gesehen hat. Die Farbe blättert, die Fenster hängen schief in den Angeln, die Tapeten wirken wie hässliche Narben an den Wänden - ein typischer Lost Place und doch sein Arbeitsplatz. Nach dem
Eintreten verändert sich plötzlich alles und Simon irrt durch Gänge, Korridore und Zeimmer, denn er…mehrPanik in Echtzeit
Simon Winter steht vor einem alten verlassen Hote., das defintiv schon bessere Tage gesehen hat. Die Farbe blättert, die Fenster hängen schief in den Angeln, die Tapeten wirken wie hässliche Narben an den Wänden - ein typischer Lost Place und doch sein Arbeitsplatz. Nach dem Eintreten verändert sich plötzlich alles und Simon irrt durch Gänge, Korridore und Zeimmer, denn er scheint in einem wahren Labyrinth gefangen zu sein. Die Eigentümer machen ihrer Bezeichnung alle Ehren, denn sie sind wirklich eigentümlich. Als Simon erfährt, dass in den Mauern des Hotel eine junge Frau verschewudne ist, wird sein Spürsinn geweckt und er begibt sich auf eine Odyssee aus Zimmern, Dachboden und Ungereimtheiten...
Wow, was für ein Brett ! "Dunkelnah" ist Panik in Echtzeit, eine Msichung aus "Shining" und Disneys "House of the Phantom Manor" und rasselt wirklich mit den Ketten. Roman Klementovic schafft mit seinem bildhaften Schreibstil ein düsteers Setting, das die Herzen von Urbexer:innen, sowie Fans von richtig geilen Thrillern höher schlagen lässt.
Der Plot ist raffinert gesponnen und wirkt wie ein starker Magnet, der die Lesenden immer tiefer in das morbide Gebäude zieht. Die geheimnisvolle gruselige Atmosphäre erzeugt Gänsehaut en masse und peitscht die Leserschaft zusammen mit Simon durch die Handlung. Klementovic dreht gekonnt an der Spannugnsschraube, lässt marodes Mauerwerk, schimmlige Möbel, brüchiges Gemäuer und morsche Dachbalken aus den Seiten steigen und verwandelt das verfallene Hotel in eine begehbare, etrem dunkle Kulisse, die Simon zeitgleich zum Jäger und Gejagten werden lässt.
Scheinbar zufällig begegnen sich die Figuren und nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Gefahr und die Angst greifen mit kalter Hand nach den Lesenden und das mulmige Gefühl ist immerzu präsent. Die Sequenezen sind jederzeit spannend, voller raffiniertem Thrill und mitunter auch provierzend.
Die Charaktere sind sehr facettenreich angelegt und überzegen mit ihren Handlungen, denn Kelentovic weiß, wie er die Lesenden um den Finger wickeln kann, damit sie den perfiden Gedankengängen der Protas folgen können. Es entsteht ein fast schon hypnotischer Sog, der die verzeerte Wahrnehmung und die Auflösung bis zum Schluss immer wieder anheizt und mit einem raffiniert gesetzten Schlussakkord zum großen Finale ausholt.
Ein Thiller, der unter die Haut geht, atemlos macht und wieder einmal zeigt, dass die menschlichen Abgründe die tiefsten sind. Absolute Leseempfehlung !!