Ulrike Draesner hat ein erfrischend ehrliches Buch über das Älterwerden und alt sein als Frau geschrieben.
Gespickt mit persönlichen Anekdoten aus ihrer Familie und dem Bekanntenkreis lässt sie uns an ihrer Selbstwahrnehmung als junges Mädchen teilhaben, sie erzählt Intimes wie ihre erste Periode
und erlittene Fehlgeburten.
Draesner schreibt witzig und unterhaltsam, sie gibt Anregungen für neue…mehrUlrike Draesner hat ein erfrischend ehrliches Buch über das Älterwerden und alt sein als Frau geschrieben.
Gespickt mit persönlichen Anekdoten aus ihrer Familie und dem Bekanntenkreis lässt sie uns an ihrer Selbstwahrnehmung als junges Mädchen teilhaben, sie erzählt Intimes wie ihre erste Periode und erlittene Fehlgeburten.
Draesner schreibt witzig und unterhaltsam, sie gibt Anregungen für neue Betrachtungsweisen des (weiblichen) Alterns. Etwa, das Fortschreiten des Lebens nicht als Besteigen eines Berges zu verstehen, bei dem der Weg nach Erklimmen des Gipfels in der Lebensmitte nur noch stets bergab führt. Sondern sie regt an, das Leben als eine Wanderung in der Ebene zu begreifen, mit Wegen voller Kurven und Wendungen, die man vorwärts, seitwärts und auch rückwärts begehen kann, vielleicht auch Mal in einer Sackgasse landet, um dann einen neuen Weg zu suchen.
Andere Gedanken der Autorin hingegen finde ich falsch, etwa die Idee, in der Demenz würde sich der eigentliche Kern der Betroffenen zeigen, würden Wesenszüge zu Tage treten, die zuvor unterdrückt wurden.
Draeger schreibt über viele Aspekte des Alterns, ein essentielles Thema habe ich jedoch vermisst: die veränderte weibliche Sexualität. Schade, dass dieser Lebensbereich auch hier einmal mehr Tabu bleibt.
Fazit: Gut zu lesen, manches Klischee wird hinterfragt, aber Wichtiges gar nicht behandelt.