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Der Partisan Milton besucht während eines Erkundungsgangs die inzwischen verlassene Villa, in der Fulvia zu Beginn des Kriegs von ihrem Vater untergebracht worden war, um sie vor der drohenden Bombardierung Turins zu schützen. Gemeinsam haben sie dort Musik gehört und über Literatur geredet. Durch einen Zufall erfährt Milton, dass Fulvia damals mit seinem Freund Giorgio ein Verhältnis hatte. Er will Giorgio sofort zur Rede stellen, doch er muss erfahren, dass die Faschisten ihn geschnappt haben. Milton will ihn befreien und plant einen Gefangenenaustausch. Dazu muss er aber erst eine passende…mehr

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Produktbeschreibung
Der Partisan Milton besucht während eines Erkundungsgangs die inzwischen verlassene Villa, in der Fulvia zu Beginn des Kriegs von ihrem Vater untergebracht worden war, um sie vor der drohenden Bombardierung Turins zu schützen. Gemeinsam haben sie dort Musik gehört und über Literatur geredet. Durch einen Zufall erfährt Milton, dass Fulvia damals mit seinem Freund Giorgio ein Verhältnis hatte. Er will Giorgio sofort zur Rede stellen, doch er muss erfahren, dass die Faschisten ihn geschnappt haben. Milton will ihn befreien und plant einen Gefangenenaustausch. Dazu muss er aber erst eine passende Geisel in seine Gewalt bringen. Das Vorhaben läuft vollkommen aus dem Ruder, die blutigen Ereignisse eskalieren. Fenoglio zeigt schmerzhaft, wie untrennbar das Private mit dem Politischen verbunden ist. Für viele italienische Autoren ist dieser Roman ikonisch. Italo Calvino nannte ihn das Buch, das eine ganze Generation von Autoren gern geschrieben hätte, und verglich es mit Ariosts »Orlando furioso«. Es wurde dreimal verfilmt, zuletzt 2017 von den Brüdern Taviani.

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Autorenporträt
Beppe (Giuseppe) Fenoglio wurde als Sohn eines Metzgers 1922 in Alba, Provinz Cuneo, geboren. Er studierte Philologie an der Universität Turin und begann früh, aus dem Englischen zu übersetzen. 1944 schloss er sich den Partisanen an. Nach dem Krieg arbeitete er für eine Weinexportfirma, was ihm Zeit fürs Schreiben ließ. Seine Erfahrungen im Widerstand prägten Fenoglios Texte maßgeblich. Er veröffentlichte in den fünfziger Jahren mehrere Erzählungen und Romane und arbeitete als Übersetzer. 1963 starb er in Turin. Er hinterließ weitere Werke wie beispielsweise »Partigiano Johnny«, die erst postum erschienen und große Verbreitung fanden. Die Bedeutung seiner Texte wurde erst nach seinem Tod erkannt. Fenoglio gilt heute als wichtigster Zeuge der italienischen Resistenza und als einer der größten Autoren der Nachkriegszeit. In Italien gehört er zur Schullektüre. Bei Wagenbach erschien eine Auswahl seiner Erzählungen unter dem Titel »Das Geschäft mit der Seele«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Christiane Pöhlmann bedauert das schlechte Lektorat von Beppe Fenoglios Partisanen-Roman. Das hat der Text nicht verdient, findet sie. Erstens, weil Fenoglio hier erstmals den Neorealismo mit expressionistischer Bildlichkeit transzendiert, und zweitens weil er die Resistenza auf menschliche Bedürfnisse und Regungen wie Liebe und Hass herunterbricht und sie damit in ihrer Heterogenität erahnen lässt. Der Held auf der Suche nach einem vermeintlichen Nebenbuhler wird für Pöhlmann zum Inbegriff der Sinnlosigkeit des Krieges. Die verwirrende Atmosphäre des letzten Kriegsjahres scheint ihr im Text gut eingefangen.

© Perlentaucher Medien GmbH