Eine Ode an das Leben, an Liebe, Würde und Respekt - Ein Buch, in dem der Tod immer wieder anklopft und das doch das Leben feiert. Das seinen Zauber über die Zeit entfaltet und dann lange nachhallt. Das so viele Dinge thematisiert, auf so wenig Quadratmetern.
Maria Alberta Nunes Amado, genannt Dona
Alberti lebt seit einem Unfall im Hotel Paraíso, einem Altenheim, wo sie einem Diktiergerät aus…mehrEine Ode an das Leben, an Liebe, Würde und Respekt - Ein Buch, in dem der Tod immer wieder anklopft und das doch das Leben feiert. Das seinen Zauber über die Zeit entfaltet und dann lange nachhallt. Das so viele Dinge thematisiert, auf so wenig Quadratmetern.
Maria Alberta Nunes Amado, genannt Dona Alberti lebt seit einem Unfall im Hotel Paraíso, einem Altenheim, wo sie einem Diktiergerät aus ihrem Alltag berichtet. Sie erzählt von den Menschen, die kommen und oftmals viel zu früh gehen, von Freundschaften und kleinen Intrigen, von der Liebe und ihrer Zuneigung zu einzelnen Pflegerinnen. Und immer wieder wird sie auch sehr persönlich und emotional, wenn es um die Tochter, eine Schriftstellerin geht, die ihres Erachtens nach zu wenig erfolgreich ist; wenn sie Pflegende in ihr Herz schließt und deren Schicksal sie sehr mitnimmt; wenn sie in der Nacht schlaflos mit sich, der Nacht, dem Tod ringt, vielleicht eher verhandelt.
Lídia Jorges Roman beginnt ruhig und distanziert aber je näher wir Dona Alberti kennenlernen, desto dichter lässt sie uns in ihr Leben und offenbart uns ihre Gedanken. Aus kleinen Ereignissen werden bedeutsame Begegnungen, etwa wenn ein Bewohner gleichsam einer Revolution für frische Spiegeleier kämpft oder sie einen Mitbewohner „verflucht“, der für die Kündigung eines ausländischen Pflegers gesorgt hat. Wenn aus wenigen geschriebenen Worten Liebe entsteht oder der Diebstahl einer Jacke einem Abzug der eigenen Haut gleichkommt.
Einfühlsam und sehr bewegend schreibt Jorges, verteilt allein auf zwei, drei Räume im Altenheim über das, was uns Menschen unser Leben lang – buchstäblich bis ins hohe Alter – ein Grundbedürfnis ist: Liebe, Würde, Respekt. Ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, auch dann oder vielleicht ganz besonders dann, wenn wir auf andere Menschen und deren Hilfe angewiesen sind.