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Ein beinahe unbekanntes Werk des späten Raabe ist hier neu zu entdecken. In einer kriminalistischen Spurensuche entfaltet "Fabian und Sebastian" (1881) ein bitteres Familiengeheimnis. Die beiden ungleichen Brüder Fabian und Sebastian leiten eine Schokoladenfabrik. Fabian entschließt sich, die verwaiste Tochter eines dritten Bruders aufzunehmen, der als Soldat im Dienste niederländischer Kolonialtruppen auf Sumatra starb. In dem Maße, wie das Kind die verhärteten Verhältnisse der pittoresken Gesellschaft aufbricht, kommt eine schuldhafte Vergangenheit zu Tage. Der Roman erlaubt Einblicke in das…mehr

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Produktbeschreibung
Ein beinahe unbekanntes Werk des späten Raabe ist hier neu zu entdecken. In einer kriminalistischen Spurensuche entfaltet "Fabian und Sebastian" (1881) ein bitteres Familiengeheimnis. Die beiden ungleichen Brüder Fabian und Sebastian leiten eine Schokoladenfabrik. Fabian entschließt sich, die verwaiste Tochter eines dritten Bruders aufzunehmen, der als Soldat im Dienste niederländischer Kolonialtruppen auf Sumatra starb. In dem Maße, wie das Kind die verhärteten Verhältnisse der pittoresken Gesellschaft aufbricht, kommt eine schuldhafte Vergangenheit zu Tage. Der Roman erlaubt Einblicke in das Arbeits- und Konsumleben des 19. Jahrhunderts, die im Poetischen Realismus Seltenheitswert haben. Hinzu kommen koloniale und Gender-Aspekte, grundiert von der Frage, ob und wie den Menschen überhaupt zu helfen ist.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Wilhelm Raabe (1831 - 1910) gilt als kanonischer Autor des 19. Jahrhunderts. Ein spannungsreiches Verhältnis zum programmatischen Realismus sowie zum Lesepublikum seiner Zeit bestimmte sein Leben und Schreiben. An seinen Romanen und Erzählungen fasziniert bis heute ihr experimenteller Charakter. Moritz Baßler, Professor für Neuere deutsche Literatur und Texttheorie an der Universität Münster.
Rezensionen
»Der erste Band der Braunschweiger Ausgabe erschien 1965, der letzte 2005. Umso dankbarer müssen Raabe-Fans nun dem Göttinger Wallstein Verlag sein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Staub von der Braunschweiger Ausgabe zu wischen und das lesende Publikum mit gut edierten und kommentierten Raabe-Texten zu verwöhnen.« (Markus Steinmayr, der Freitag, 01.02.2024) »Eine neue Werkausgabe präsentiert Raabe als wachen, witzigen Beobachter seiner Zeit. (Die) Titel werden in dieser Ausgabe sorgfältig kommentiert, der stoffliche Hintergrund mit viel Liebe zum kulturgeschichtlichen Detail erschlossen.« (Tilmann Krause, Welt am Sonntag, 07.09.2025)

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Weder die historischen Romane Wilhelm Raabes, noch sein "melancholisches Alterswerk" nimmt diese neue Ausgabe in den Blick, erklärt Rezensent Tilman Krause. Nein, das Herausgeberteam um den Literaturwissenschaftler Moritz Baßler hat sich die sehr viel weniger bekannten Romane vorgenommen, die in den Jahren nach der Reichsgründung 1871 entstanden. "Meister Autor", "Fabian und Sebastian", "Unruhige Gäste" und "Der Lar", so die bisher erschienenen Titel, sind echte "Zeitliteratur", versichert der Rezensent, allerdings geprägt von den typischen Eigentümlichkeiten Raabes. Epocheprägende Phänomene werden hier aufgegriffen, wie die Industrialisierung, der Ausbau der Städte und eine damit einhergehende "Stadtflucht" in vermeintliche ländliche Idyllen. Überraschend progressiv wird es zudem für Krause, wenn hier zum Beispiel das Thema Homosexualität verhandelt wird, oder Raabe eine sehr frühe Version von "Patchwork"-Zusammenleben vorkommen lässt. Raabe, schon zu Lebzeiten als "Gemütsonkel" verkannt, fasziniert den Kritiker durch seine ab- und hintergründigen Plots, verschrobenen Charaktere und die Originalität der erzählten Welt. So froh Krause also über diese Ausgabe ist, hat er doch ein paar Kritikpunkte: Dass die "originale Textgestalt" beibehalten wurde, nervt beim Lesen, auch die übermäßig erklärenden Nachworte gefallen dem Kritiker nicht - und dann wird auch noch gegendert! Zu viel für Krause, die Lektüre empfiehlt er trotzdem.

© Perlentaucher Medien GmbH
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