Dabei ist dem Medium Film die theoretische Abstraktion scheinbar fremd - zu sehen ist stets Konkretes: Ein Zug fährt in einen Bahnhof ein, Arbeiter kommen aus einem Fabriktor, eine Frau verkauft Zeitungen auf den Champs-Elysées. Angefangen mit den Montagetheorien des russischen Films hat es jedoch immer wieder Versuche gegeben, durch die Kombination von Einstellungen Theoretisches sichtbar zu machen; es nicht als Worte an die Bilder heranzutragen, sondern innerhalb des Mediums selbst zu artikulieren. Jean-Luc Godard und Harun Farocki arbeiten seit Jahrzehnten an einer solchen Praxis des »Films als Theorie«, in deren gedanklichem Zentrum der Schneideraum steht. Durch die Assoziation und Dissoziation unterschiedlicher Bildtypen - Malerei, Film, Fotografie - machen sie Filmdenken im Film sichtbar, überführen Blicke in Gesten und Gedanken.
Farocki und Godard werden hier erstmalig ausführlich zueinander in Beziehung gesetzt. Als Filmemacher, Autoren, Bildforscher.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
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Regisseure, die Filmen immer als Prozess der Abstraktion begriffen haben,
sondern auch ein wichtiger Beitrag in der Auseinandersetzung mit Film als
politischem Medium.«
Martin Büsser, testcard, 16 (2007) 20070601