Im idyllischen Fürth am See geschehen seltsame Dinge. Es wird ein kleines Mädchen entführt, doch es wird keine Lösegeld gefordert. Und es werden misshandelte ältere Menschen in ein Krankenhaus eingewiesen, für deren Verletzungen es aber anscheinend keine Ursache gibt. Und es gibt Fälle von
Vandalismus. Der Psychiater Horn und Kommisar Kovacs werden mit diesen Fällen beauftragt. Kein leichtes…mehrIm idyllischen Fürth am See geschehen seltsame Dinge. Es wird ein kleines Mädchen entführt, doch es wird keine Lösegeld gefordert. Und es werden misshandelte ältere Menschen in ein Krankenhaus eingewiesen, für deren Verletzungen es aber anscheinend keine Ursache gibt. Und es gibt Fälle von Vandalismus. Der Psychiater Horn und Kommisar Kovacs werden mit diesen Fällen beauftragt. Kein leichtes Unterfangen. Hängen alle diese Fälle zusammen, doch wo sind die Verbindungen? Die Spuren führen in die Burg, die in früheren Zeiten ein Kinderheim war, heute jedoch jugendliche Migranten beherbergt.
Dieser Roman fordert den Leser heraus. In zweierlei Hinsicht. Erstens bei Lesen und zweitens beim Verstehen. Der Autor schreibt wortgewaltig. Jedes Wort scheint hier genau plaziert es gibt Stellen, die muten fast poetisch an. Er erzählt intensiv, was die Protagonisten denken und bewegt und warum sie so handeln, wie sie es tun. Ich musste mich teilweise wieder daran erinnern, dass es sich hier um einen Krimi handelt. Es gibt Passagen, da konnte ich mich teilweise darin verlieren. Sehr hohes literarisches Nieveau! Auch ein fein nuancierter Humor fehlt nicht. Wie z. B. Horn, der Sachen denkt und nicht merkt, dass er sie manchmal ausspricht.
Es gibt hier mehrere Handlungsstränge und es ist gar nicht so einfach, denen zu folgen, bzw. sie einzuordnen. Auch der Wechsel zwischen den Zeitebenen machte es mir manchmal schwer, das alles zusammen zu bringen. Das fordert schon einiges an Konzentration und somit ist "Fliege fort, fliege fort" kein Buch, das man nebenbei lesen kann. Ich finde es schon ziemlich anspruchsvoll, aber das machte für mich auch den Reiz aus. Die Charaktere finde ich gut ausgearbeitet und rund. Obwohl ich die Vorgänger nicht gelesen habe, fehlte mir hier nichts. Am Ende blieben für mich einige wenige Fragen offen, vielleicht müsste ich das Buch ein zweites Mal lesen, um mehr zu verstehen. das Grundsätzliche hat sich mir jedoch erklärt.
Ich finde es sehr wichtig, auf den Plot hinzweisen. Er ist außergewöhlich und hat mich auch betroffen gemacht. Ich müsste jetzt zuviel vom Inhalt verraten, um das zu erklären. Nur soviel: Dieses Thema ist einfach bedrückend und leider auch immer wieder aktuell, wie hier zu lesen. Und er entwickelt sich hier in diesem Roman erst nach und nach.
Alles in allem findet man hier einen anspruchsvollen Roman, auf den man sich einlassen muss. Dann verspricht er aber großes Lesevergnügen.