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  • Format: ePub

In "Frau Sorge" entführt Hermann Sudermann seine Leser in das psychologisch komplexe Geflecht der zwischenmenschlichen Beziehungen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Protagonistin, Marietta, ist das personifizierte Echo ihrer Zeit, gefangen zwischen den Erwartungen der Gesellschaft und den Sehnsüchten ihrer eigenen Seele. Sudermann, bekannt für seine akribische Charakterzeichnung und soziale Analyse, schafft es, mit einem eindringlichen, poetischen Stil die inneren Konflikte und die emotionale Unruhe seiner Figuren lebendig werden zu lassen. Die strukturellen Elemente des Naturalismus…mehr

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Produktbeschreibung
In "Frau Sorge" entführt Hermann Sudermann seine Leser in das psychologisch komplexe Geflecht der zwischenmenschlichen Beziehungen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Protagonistin, Marietta, ist das personifizierte Echo ihrer Zeit, gefangen zwischen den Erwartungen der Gesellschaft und den Sehnsüchten ihrer eigenen Seele. Sudermann, bekannt für seine akribische Charakterzeichnung und soziale Analyse, schafft es, mit einem eindringlichen, poetischen Stil die inneren Konflikte und die emotionale Unruhe seiner Figuren lebendig werden zu lassen. Die strukturellen Elemente des Naturalismus spiegeln sich in der detaillierten Schilderung der Lebensrealitäten wider, während gleichzeitig die zeittypischen Fragen zu Identität und Moral aufgeworfen werden. Hermann Sudermann, ein bedeutender deutscher Dramatiker und Romanist, erkannte in seiner Zeit die tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüche, die die Menschheit prägten. Aufgewachsen in der ländlichen Idylle Ostpreußens, wurde Sudermann ein scharfer Beobachter von Mensch und Gesellschaft. Seine eigene Lebenserfahrung, zusammen mit dem Studium der Philosophie und Literatur, führte ihn dazu, die emotionalen und sozialen Kämpfe seiner Zeitgenossen in einer Nuance darzustellen, die sowohl zeitlos als auch spezifisch ist. "Frau Sorge" ist ein Muss für Leser, die sich für psychologische Tiefe und soziale Fragestellungen interessieren. Sudermanns fesselnde Prosa und seine meisterhafte Erzählkunst bieten nicht nur eine spannende Lektüre, sondern regen auch zum Nachdenken über die eigenen zwischenmenschlichen Beziehungen und den Druck der Gesellschaft an. Dieses Werk ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch ein Spiegel der menschlichen Seele.

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Autorenporträt
Hermann Sudermann (1857-1928), Schriftsteller und Bühnenautor, besuchte die Volksschule in Heydekrug und die Realschule in Elbing, die er in der Obersekunda abbrach. Danach begann er eine Apothekerlehre, die er auf Grund von gesundheitlichen Problemen aufgeben mußte. 1872 trat er in das Tilsiter Realgymnasium, an dem er 1875 die Reifeprüfung ablegte. Anschließend studierte er an der Universität Königsberg Geschichte und Philosophie. 1877 wechselte er an die Berliner Universität. Er brach das Studium ab und wechselte in die Journalistik. 1881 wurde er zunächst journalistischer Mitarbeiter der 'Liberalen Korrespondenz', danach Chefredakteur der liberalen Zeitung 'Das deutsche Reichsblatt' in Berlin und 1882 Schriftleiter des 'Reichsfreund', wo auch seine ersten Erzählungen publiziert wurden. 1900 wurde er Vorsitzender des Goethe-Bundes. Von der nationalen Begeisterungswelle zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde auch Sudermann erfaßt. Er verfertigte patriotische Lyrik und sammelte Spenden für durch Krieg in Not geratene Menschen. Nach 1918 gehörte er zu den Gründern des 'Bundes schaffender Künstler'. Sudermann hatte sich schon vor seinem Durchbruch als Dramatiker einen Namen als Erzähler gemacht. Mit seinen gesammelten Erzählungen 'Im Zwielicht' (1886) orientierte er sich an Guy de Maupassant. Mit seinem ersten Roman 'Frau Sorge' (1887), einem Bildungsroman mit Elementen eines Gesellschaftsromans, schloß er sich der Schule Friedrich Spielhagens an. Der Erzähler Sudermann übte bis weit ins 20. Jahrhundert eine ambivalente Wirkung aus. Auf der einen Seite stand er im Verdacht der Trivialität; auf der anderen Seite erzählte er spannungsreich und mit einem sicheren Gespür für Effekte. Die aktuellen Bezüge und sein liberales Engagement stellen Sudermann in die Nähe zur literarischen Moderne. Sein durchaus reflektierter, aber ungebrochener Umgang mit überlieferten literarischen Modellen, Klischees und Artefakten steigern jedoch das Pathos der Empfindung, das den Lesern vermittelt werden soll. Sudermanns Drama 'Die Ehre' wurde 1889 ein Sensationserfolg am Berliner Lessingtheater und begründete Sudermanns Ruf, neben Gerhart Hauptmann der bedeutendste Dramatiker des Naturalismus zu sein. In seiner Heimat hatte er vor allem am Stadttheater von Elbing mit seinem Drama 'Das Glück im Winkel' durchschlagenden Erfolg.